Ein “bisschen” verrückt ist es schon, was sich Jahr für Jahr an einem Samstag Ende September vor dem Schwimmbad in Vaterstetten abspielt: Menschen, die teilweise ab 4 Uhr morgens vor geschlossener Pforte Schlange stehen. Sie bringen Klappstühle mit, Thermoskannen heißen Kaffees und warten und warten eingehüllt in Daunenmäntel und Mützen. Was machen diese Leute am Samstag zur Wiesnzeit fröstelnd in aller Herrgottsfrüh vor einem geschlossenen Schwimmbad?
Es sind Eltern, die ihre Sprösslinge im Schwimmverein des TSV Vaterstetten unterbringen möchten. Die Schwimmabteilung des TSVV veranstaltet jedes Jahr an einem Samstag kurz nach Beginn des neuen Schuljahres ein Testschwimmen: Jedes Kind, das bereits ohne Hilfe schwimmen kann und im TSV Vaterstetten trainieren möchte, muss ca. eine Bahn vorschwimmen, damit es entsprechend seines Könnens in eine der 12 Gruppen eingeteilt werden kann. Um des großen Andrangs Herr zu werden, und weil die Kapazitäten leider begrenzt sind, vergibt der TSVV an diesem Samstag ab 7 Uhr 30 Nummern, in deren Reihenfolge die Kinder den Trainern dann vorschwimmen dürfen. Die Einteilung in die Gruppen erfolgt unmittelbar und der Reihe nach. Kinder, die zu spät ins Wasser springen, bekommen eventuell nur noch Plätze auf Wartelisten.
Pünktlich um 7 Uhr 30 geht es los: die erste Nummer wird vergeben, die ersten Kinder stürmen in die Umkleidekabinen, vorgeschwommen wird im Zweiminutentakt. Bis Mittag hatten die ehrenamtlichen Übungsleiter 248 Kinder im Wasser begutachtet, diese Zahl entspricht in etwa den Vorjahren. 50 Neuanmeldungen allein an diesem Vormittag sind ein schöner Beweis für die hervorragende Arbeit, die die Trainer der Schwimmabteilung leisten.