Die Ausgaben sollten im Optimalfall die Einnahmen nicht überschreiten, das gilt privat wie für jede Gemeinde auch. Und weil Geld nicht unbegrenzt ist, muss man Schwerpunkte setzen. Im Falle der Gemeinde Grasbrunn sind dies im besonderen Maße die Kinder. Aber auch die Bürgerhäuser als “Keimzelle des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens” oder der Sportpark als “Anlaufstelle für jung und alt”, wie es Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder formuliert. Jüngst präsentierte er vor “vollem Haus” im Bürgerhaus Neukeferloh aktuelle Zahlen.
Rund 100 Gäste waren zur diesjährigen Bürgerversammlung nach Neukeferloh gekommen, darunter viele Vertreter des Ortsleitbildprozesses, Teile des Gemeinderats, CSU Bürgermeister-Kandidat Michael Hagen, Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Willi Dresel sowie der stellvertretende Landrat des Landkreises München, Christoph Göbel. Ihnen allen präsentierte Grasbrunns 1. Bürgermeister Klaus Korneder etwa eine Stunde lang Zahlen, die wenig Spielraum für Kritik lassen und dem Motto folgen: “In der Ruhe liegt die Kraft”. Die Worte des Abends: “maßvoll”, “gesund”, “Puffer” oder “kontinuierlich”. Die Themen der Reihe nach:
“Grasbrunn ist attraktiv – besonders für junge Familien”
Der Siedlungsdruck auf die Gemeinde Grasbrunn wächst kontinuierlich, doch der Gemeinderat hat sich eine maßvolle Entwicklung von maximal 2 Prozent pro Jahr verordnet. “Das ist eine gute Größe für die künftige Entwicklung”, so Korneder. Denn große Sprünge in der Einwohnerentwicklung haben unmittelbaren Einfluss auf die Infrastruktur (Bedarf Schule, Kinderbetreuungsplätze,…) und sind kurzfristig nicht steuerbar. Seit 2009 wächst die Gemeinde Grasbrunn im Schnitt um rund 1,5 Prozent auf aktuell 6.643 Einwohner verteilt auf Neukeferloh (4.294), Grasbrunn (1.365), Harthausen (892), Möschenfeld (69) und Keferloh (23).
“Gesunde Finanzen sind das Rückgrat jeder Gemeinde”
Der größte Bereich auf der Einnahmenseite ist die Gewerbesteuer, die allerdings, da sie sich aus dem Betriebsergebnis der Unternehmen ergibt, starken Schwankungen unterliegt (2009: 4,85 Millionen Euro, 2011: 11,72 Millionen Euro). Aktuelles Soll: 8,7 Millionen Euro. Weitere Einnahmen ergeben sich aus Gebühren, Mieten und Pachten (rund 1,8 Millionen Euro), aus der Einkommenssteuerbeteiligung (Prognose 2013: 4,4 Millionen Euro) sowie aus der Umsatzsteuerbeteiligung (jährlich zwischen 380.000 Euro und 450.000 Euro). Auf der Ausgabenseite gibt es vor allem zwei große Bereiche: die Gewerbesteuer- und Kreisumlage (Prognose 2013: 7,83 Millionen Euro) und die Personalkosten. Drei weitere Beispiele: Die Kindertageseinrichtungen lässt sich die Gemeinde Grasbrunn jährlich etwa 1,15 Millionen Euro kosten, die defizitären Bürgerhäuser werden heuer voraussichtlich mit 460.000 Euro bezuschusst, beim Sportpark sind es sogar weiter über 500.000 Euro.
Das Fazit: “Grasbrunn leistet sich damit eine hervorragende Infrastruktur, gleichzeitig sind die Möglichkeiten für weitere Investitionen aber nicht unbeschränkt”, so Bürgermeister Korneder wörtlich.