Die Konradschule ist um eine Attraktion reicher: Wo sich einst ein völlig herkömmlicher Schulhof erstreckte, lädt nun ein Natur-Erlebnis-Schulhof zum Spielen, Entdecken oder auch zum Entspannen ein. Wir waren einen Tag vor Ort und haben uns die Bauarbeiten angeschaut. Die Idee zur Umgestaltung des Pausenhofs stammt von Barbara Stark vom Netzwerk Blühende Landschaft. Der neue Schulhof wird ein Traum. Darin sind sich alle einig, vor allem die Kinder und liefern auch gleich einen Beweis…
Schüler, Eltern, Lehrerer – alle werkeln in der Grundschule an der St. Konradstraße für den neuen Pausenhof. Zwischendurch braucht’s da eine Stärkung, fand Bürgermeisterin Gabriele Müller, brachte den fleißigen Helfern Butterbrez’n vorbei und staunte über den Baufortschritt. Seit Wochen verwandeln große und kleine Handwerker mit einer Fachfirma für Garten- und Landschaftsbau den alten Schulhof in eine naturnahe Spiel- und Ruheoase. Von der grauen Asphaltfläche ist nichts mehr zu sehen. Sie hat sich in eine kleine Hügellandschaft verwandelt. Überall gibt es etwas zu entdecken und zu erobern. Da stehen hölzerne Klettertürme mit schiefen Dächern, die aussehen wie Wichtelhäuschen und ein Klettergerüst, das an ein gestrandetes Schiff erinnert. Unter dem Burgberg ist ein „Verlies” entstanden, wo man sich gut verstecken und Geheimnisse austauschen kann. Ein natürlich anmutender Bach-Lauf schlängelt sich durch den hinteren Teil des Gelände, der in eine Sandgrube mündet und an der Eingangstür zur Aula hat sich Konny, die Schildkröte aus dem Logo der Schule ein Plätzchen gesucht. „Hier ist fast nichts von der Stange”, schwärmt die Projektleiterin und angehende Planerin für naturnahe Gestaltung Barbara Stark. „Wir verwenden fast nur Recyclingmaterial. Die Steine waren mal eine Brücke. Bunte Flaschen werden als glizternde und farbig schimmernde Mosaikwand aufgebaut. Und bei den Hölzern legen wir oft über Form und Beschaffenheit erst fest, wofür wir es einsetzen.”
Mit Begeisterung sind die Grundschüler beim Bauen dabei. Jeden Morgen kommen zwei Klassen, um zu helfen. Eimerketten werden gebildet, um den angelieferten Kies, Sand oder Holzshackschnitzel auf dem Gelände zu verteilen. Zum Schluß wird alles eingesät, erzählt Barbara Stark. Um den Hof werden Saumhecken gepflanzt und Stauden gesetzt für Wildbiene, Insekten und Co. Denn der grüne Pausenhof soll nicht nur den Kindern Spaß machen, sondern auch die Artenvielfalt in Haar erhöhen. „Die Kinder lernen über die praktische Arbeit Biologie, Physik und Achtsamkeit für die Natur”. Das ist Barbara Stark besonders wichtig. „Hier findet eine permanente Umweltbildung innerhalb der ganzen Schulfamilie statt.” Die Erfahrung macht auch Bürgermeisterin Müller: „Immer wenn ich Kinder treffe, erzählen sie mir, was sie Neues gelernt haben. Sie wissen genau, was wo wächst und warum Quarzkies aus dem Bayerischen Wald verwendet worden ist, weil er nämlich nicht kalkt.”
Der neue Schulhof wird ein Traum. Darin sind sich alle einig, vor allem die Kinder und liefern auch gleich einen Beweis: Mitten im Baustellengetümmel bauen sie in der Sandgrube Burgen – wie am Meer. So schön wird Pause künftig sein…