Was die Haut über unsere Gesundheit verrät

von Eva Bistrick

Seit September 2023 bietet Dr. Anette Gasse in ihrer Praxis „Haut und Ästhetik“ für Privatversicherte und Selbstzahler in der Bahnhofstraße 36 in Vaterstetten moderne dermatologische Medizin in Verbindung mit ganzheitlicher Betrachtung des Menschen. Die erfahrene Hautärztin, Allergologin und Arbeitsmedizinerin verbindet klassische Schulmedizin mit psychosomatischen Ansätzen und hoch innovativer Technik. Wir haben mit Dr. Anette Gasse über die Bedeutung von Hautgesundheit, Hautkrebsvorsorge und den Zusammenhang zwischen Haut und Psyche gesprochen.

Frau Dr. Gasse, was meinen Sie mit: „Meine Therapie geht unter die Haut“?
Die Haut ist unser größtes Organ und spiegelt nicht nur unser äußeres Erscheinungsbild wider, sondern auch unser Inneres. Viele Erkrankungen der Haut haben auch eine seelische Komponente – etwa Neurodermitis oder Psoriasis. Ich sehe die Haut daher als Spiegel der Seele. In meiner Praxis verfolge ich einen psychosomatisch orientierten Ansatz, der Körper, Geist und Umfeld berücksichtigt. So lassen sich viele Symptome nicht nur behandeln, sondern nachhaltig verbessern. Auch innere Erkrankungen können sich an der Haut zeigen, wie z.B. einige Krebs- oder Autoimmunerkrankungen. Deshalb arbeite ich auch interdisziplinär mit Ärzten anderer Fachrichtungen und Psychologen zusammen.

Welche Rolle spielt dabei die psychosomatische Dermatologie?
Sie ist ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Viele Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme, Rosazea oder chronischer Juckreiz können durch emotionalen Stress wie Ängste oder psychische Überlastung verschlechtert werden. Mit gezielter Diagnostik und – wenn sinnvoll – auch ergänzender Akupunktur, lassen sich Haut und Psyche gemeinsam stabilisieren. Akupunktur wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern auch immunregulierend und entspannend.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Hautkrebsvorsorge?
Sie ist essenziell. Gerade beim schwarzen Hautkrebs, dem Malignen Melanom, ist die frühe Erkennung oft lebensrettend. In meiner Praxis untersuche ich mit modernster Technik: digitale Fotodokumentation der Muttermale, Bildanalyse mit künstlicher Intelligenz und zusätzlich einer spezielle Widerstandsmessung, die gut- und bösartige Veränderungen noch differenzierter einschätzen kann. Das Screening ist schmerzfrei, präzise und gibt den Patienten große Sicherheit.

Was empfehlen Sie im Umgang mit Haut-Veränderungen?
Jede Hautveränderung, die sich innerhalb von sechs Wochen nicht zurückbildet, gerötet ist, rau erscheint oder ein Muttermal, das sich in Form, Farbe oder Größe verändert, sollte unbedingt hautärztlich abgeklärt werden. Die gute Nachricht: Haut ist sichtbar und zugänglich – wir können viel erkennen, bevor es gefährlich wird. Das nutzt die moderne Dermatologie konsequent. Nach dem Motto: „Hau(p)tsache gesund!“