Warnung vor Betrug mit Fake-Kanzleien

von Eva Bistrick

Die Polizei warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche, bei der Täter die Identität existierender Rechtsanwaltskanzleien missbrauchen, um Unternehmen zum Kauf vermeintlicher Konkursware zu bewegen. In einem aktuellen Fall wurde eine Münchner Rechtsanwaltskanzlei Opfer eines Identitätsdiebstahls, wodurch zahlreiche Unternehmen in Deutschland um erhebliche Summen betrogen wurden.

So funktioniert die Masche

Kriminelle erstellen täuschend echte Kopien von Internetseiten renommierter Kanzleien und geben sich als Insolvenzverwalter aus. Per E-Mail kontaktieren sie gezielt Unternehmen und bieten vermeintliche Insolvenzware zu günstigen Preisen an. Die angebotenen Waren – darunter Fahrzeuge, Maschinen oder Container – passen in der Regel zur Branche des angeschriebenen Unternehmens, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Um den Betrug noch überzeugender zu gestalten, verwenden die Täter teilweise gefälschte Gerichtsbeschlüsse und Gutachten. Nach Überweisung der Kaufsumme bleibt die Ware jedoch aus, und die Geschädigten erleiden erhebliche finanzielle Verluste. In dem aktuellen Fall beläuft sich der Schaden bereits auf einen sechsstelligen Betrag.

Professionelle Täterstrukturen

Laut Polizei handelt es sich bei den Tätern um professionell agierende Gruppierungen, die meist aus dem Ausland operieren. Sie nutzen jedoch deutsche Telefonnummern und Bankverbindungen, sprechen perfektes Deutsch und sind mit branchenspezifischer Fachterminologie vertraut. Dadurch erwecken sie den Anschein höchster Seriosität.

Wie kann man sich schützen?

Um sich vor dieser Betrugsmasche zu schützen, sollten Unternehmen besondere Vorsicht walten lassen und verdächtige Angebote genau prüfen:

  • Überprüfung der Kanzlei: Die Echtheit der angegebenen Anwaltskanzlei kann im offiziellen bundesweiten Anwaltsverzeichnis tagesaktuell überprüft werden.
  • Identitätsabgleich: Stimmen die E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Webadresse mit den offiziellen Angaben der Kanzlei überein?
  • Direkter Kontakt: Im Zweifel sollte die Kanzlei telefonisch kontaktiert werden, um die Authentizität des Angebots zu bestätigen.

Fazit

Betrugsfälle mit vermeintlicher Insolvenzmasse nehmen zu. Unternehmen sollten wachsam sein und verdächtige Angebote genau prüfen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, die Polizei oder die betroffene Kanzlei direkt zu kontaktieren, um finanziellen Schaden zu vermeiden.