Einen echten “Neustart” möchte die VHS Haar zum Beginn ihres Herbst-Wintersemsters verkünden und hat das aktuelle Programmheft unter dieses Motto gestellt. Nach über einem halben Jahr im Lockdown freut sich die Einrichtung nun auf die Aussicht, ein Semester ohne Lockdown durchführen zu können, wie Geschäftsführerin Lourdes Maria Ros de Andrés betont.
Rund 2900 Anmeldungen sind bereits für die demnächst startenden Kurse bei der Schule eingegangen, die weiterhin in Präsenzform, digital oder als Hybridunterricht angeboten werden. “Wir haben die Digitalisierung in den letzten Semestern in großem Galopp vorangetrieben”, berichtet die Leiterin. “Intern wurden hier viele Fortbildungen im digitalen Bereich durchgeführt und wir haben unsere Technik aufgerüstet, weil wir auch in Zukunft den Hybridunterricht weiter anbieten wollen.” Diese Unterrichtsform hätten viele Kursteilnehmern sehr zu schätzen gewusst, so Ros de Andrés, und als echte Bereicherung empfunden. “Wir haben daher Kameras angeschafft, die im 360-Grad-Winkel mit den Dozenten mitgehen und so den Unterricht bewegter werden lassen. Weg von den Zoom-Kacheln – hin zu neuer Dynamik!” Um Interaktionen zwischen anwesenden Schülern, Lehrern und Kursteilnehmern zu Hause zu ermöglichen, wurden außerdem Konferenzlautsprecher besorgt. Gut 50 Prozent der Kurse können jetzt in Online- und Hybridform angeboten werden. So findet sich im neuen Programmheft inzwischen sogar ein Online-Kochkurs, an dem also von zu Hause aus teilgenommen werden kann.
Über die Lockdown-Zeit hinweg wurde die VHS Haar von der Gemeinde stärker unterstützt als in den Vorjahren, wiedie 1. Vorsitzende der Einrichtung, Gabriele Müller berichtet. Durch die Umstellung auf Kurzarbeit in manchen Bereichen trug man zur Selbsteinsparung bei, Fördermittel wurden beantragt und auch Geld vom Staat habe man erhalten, erzählt Müller. “Aber mit Lufthansa verglichen haben wir zu wenig bekommen!”
Trotzdem will die VHS Haar auch einen Neustart für ihre Schule als Ort der Begegnung angehen. Ros de Andrés: “Wir wissen, wie wichtig unserer VHS für die Menschen ist, als ein Ort der Interaktion, der Gemeinschaft und des Austauschs. Die Menschen sind glücklich, wieder bei uns sein zu können.” Da die Sicherheit der Kursteilnehmer natürlich an erster Stelle steht, wird die VHS Haar weiterhin die vom Kultusministerium vorgegebene 3G-Regelung befolgen, sowie die Abstandsregelung und das regelmäßig lüften einhalten.
“Wir haben ein hochmotiviertes Team, das mit Schwung und Elan dieses Semester angeht”, bestätigt Müller. “Das Programm ist so umfangreich, wie man es von uns gewöhnt ist. Dazu ist es aber auch in Haar verwurzelt, in einer Art und Weise, die ich hervorragend finde. Es ist Fachwissen aus der Gemeinde eingebunden und wir arbeiten eng zusammen mit dem Rathaus und den Ämtern vor Ort.” Dazu betont Müller weiter das ausgeprägte soziale Profil der Schule: “Unsere Sprachkurse, Alphabetisierung, Einbürgerungstest- das hat alles die Dramatik seit der Flüchtlingszeit verloren, aber es hat immer noch extreme Wichtigkeit und wird stark nachgefragt.” Da für Kurse aus diesem Bereich die Wartezeiten teilweise 4 bis 6 Monate betragen, werden jetzt zwei Extraseminare angeboten. Insgesamt plant die VHS Vaterstetten für das Herbst-/Wintersemester 883 Kurse aus den unterschiedlichsten Bereichen. Das komplette Angebot findet sich übersichtlich im neuen Programmheft, das bereits an die Haushalte verteilt wurde und natürlich auch auf der Internetseite der Schule. Offizieller Semesterbeginn ist der 20. September.