Versilbert

von Markus Bistrick

Bei den erster FEI Vaulting World Junior Championships der Voltigiergeschichte, sicherte sich das Juniorteam des Voltigier Verein Ingelsberg die Silber-Medaille. Sophia Stangl und Gregor Klehe beendeten die WM mit einem starken Platz Sechs und Vier.

„Wir sind sehr zufrieden, es lief eigentlich optimal, am Ende war es einfach das Quäntchen Glück, das fehlte“, erklärte Alexander Hartl, Longenführer des Juniorteams. Kürzlich krönten sie ihre guten Saisonleistungen (Deutscher Meister 2015) mit der Silber-Medaille bei den ersten U-18 Weltmeisterschaften. War die Nominierung auf der DJM erst Ende Juli gefallen, ging doch alles Schlag auf Schlag und das junge Team um das Trainerduo Burgmayr-Hartl musste sich lediglich dem Team aus Österreich geschlagen geben. Es war ein Kopf an Kopf Rennen. In der Pflicht lag das VVI Team (Voltigierverein Ingelsberg) noch knapp hinter dem Club 43 aus Österreich, doch nach der ersten Kür legten sie stark vor und führten das internationale Starterfeld an. „Gerade dadurch, dass niemand aus dem Team ersetzt wurde, machte die Mannschaft so stark und somit konnten sie in der Kür durch ein optimales Zusammenspiel überzeugen“, so Hartl.

Team 1 - Mannschaftsfoto mit Medaille. (Foto: Claudia Ostermaier)
Team 1 – Mannschaftsfoto mit Medaille. (Foto: Claudia Ostermaier)

Nach einer nahezu perfekten Kür im zweiten Umlauf beendete die Mannschaft aus Ingelsberg das erste globale Championat in Ermelo (Niederlande) mit Silber. „Wir sind die zweiten Sieger, wer auf diesen Championaten mit von der Partie ist, darf stolz sein, auch wenn man vielleicht kurz gefrustet ist“, erklärt Regina Burgmayr, denn ein einziger Fehler kostete der Truppe Gold. Einmal war das Pferd Lazio leer, nachdem zwei Teammitglieder gleichzeitig das Pferd verließen, was sich am Ende leider deutlich in der Wertnote spiegelt. „Wir hatten Gold in der Hand und waren auch die stärkere Mannschaft, aber diese Unachtsamkeit war zu teuer und die Konkurrenz dafür zu stark“, verdeutlichte Bundestrainerin Ramge. Die Nationaltrainerin ist sicher: „Ohne den Sturz hätte es gereicht.“

Im Endergebnis sicherten sich die Österreicher vom Club 43 mit 7,682 Punkten den Goldpodestplatz. „Es war so knapp, aber wir habe uns am Ende doch gefreut und empfinden es als eine große Ehre Deutschland vertreten zu haben“, betont nicht nur Burgmayr, sondern auch das Team. Mit 7,629 Zählern fehlten dem Vizeweltmeister lediglich  weniger als 6 Tausendstel zum Sieger, gefolgt von den Woodside Vaulters aus den USA (7,356) und den Gastgebern aus den Niederlanden (6,972). „Wir freuen uns auf die nun anstehende Deutsche Meisterschaft im Senior Bereich und dann wird die Saison ausgiebig gefeiert“, das versprachen die beiden Trainer.

Noelle Dogan (oben), Julia Sperl und Louisa Hölzl auf dem Pferd Lazio im Hintergrund Alexander Hartl ertunen sich mit ihrer Kür die Silbermedaille. (Foto: Claudia Ostermaier)
Noelle Dogan (oben), Julia Sperl und Louisa Hölzl auf dem Pferd Lazio im Hintergrund Alexander Hartl ertunen sich mit ihrer Kür die Silbermedaille. (Foto: Claudia Ostermaier)

Ebenfalls erfreulich ist die Leistung der beiden Einzelvoltigierer Gregor Klehe und Sophia Stangl vom VVI. Beide sowohl im Team, als auch im Einzel am Start kämpften bis zum Ende und vertraten die Deutsche Flagge würdig. Im Junioreneinzel gestaltet sich das Programm aus Pflicht- Kür- Pflicht- Kür.

Bereits durch solide Pflichtleistungen sichersten sich sowohl Gregor, als auch Sophia Plätze weit vorne unter den Besten 10. Dann der große Schock, als Gregor bei einer der schwersten Übungen in der Kür kopfüber vom Pferd stürzte. Die Halle raunte, doch Gregor passierte glücklicherweise nichts. Nervenstark wie Gregor scheint, platzierte er sich in der zweiten Pflicht erneut positiv und konnte am Ende nach einer gelungenen Kür sein erstes Championat und die erste Junioren WM mit 7,189 Punkten auf Platz Vier beendet.  „Gregor ist noch so jung, der wird noch von sich hören lassen“, sind sich die Trainer einig. Sieger war hier der Kolumbianer Martin Clavijo (7,812).

Sophia Stangl - auf Pferd Adlon im ersten EinzelJahr erreichte einen sensationellen 6. Platz (Foto: Claudia Ostermaier)
Sophia Stangl – auf Pferd Adlon im ersten EinzelJahr erreichte einen sensationellen 6. Platz (Foto: Claudia Ostermaier)

Sophia zeigt zur Musik „Ain’t nobody“ ausdrucksstarke Küren und ebenfalls eine zweite souveräne Pflicht. Noch im Winter hatte sie an einen Einzelstart in dieser Saison gar nicht gedacht, denn es stand erst mal der Abschluss und Wettbewerbe im Seniorbereich an, doch am Ende überzeugte die 17-jährige bei der DJM und durfte ihren Saisonhöhepunkt gleich zweimal bei der WM feiern. Im großne Einzelstarterfeld beendetet sie das Championat mit einem starken sechsten Platz (7,432).

Gregor Klehe - auf Pferd Adlon verpasste Bronze ganz knapp und wurde am Ende mit einem 4. Platz belohnt. (Foto: Claudia Ostermaier)
Gregor Klehe – auf Pferd Adlon verpasste Bronze ganz knapp und wurde am Ende mit einem 4. Platz belohnt. (Foto: Claudia Ostermaier)

Zusammengefasst sind das erfreuliche Nachrichten aus dem VVI Lager. „Gespannt können wir in die Zukunft blicken, denn da ist noch Luft nach oben“, betont Regina Burgmayr und bedankt sich auch gleichzeitig bei allen Unterstützern des Teams, die bis zu Letzt die Daumen hielten.