Nach etwas mehr als zehn Jahren endet eine deutschlandweit angesehene Erfolgsgeschichte: Das sogenannte „Vaterstettener Modell“ einer ergänzenden Kinderbetreuung an der Grund- und Mittelschule Vaterstetten, wird mit Ende des laufenden Schuljahres nicht fortgesetzt. Ab September 2024 soll es stattdessen eine alternative Betreuungsform geben. Das hat jüngst der Vaterstettener Gemeinderat beschlossen. Der Grund für das Aus: Personalmangel – wie so oft in diesen Tagen. „Durch teilweise massive personelle Engpässe auf Schulseite und bei uns, wurde es in den letzten Jahren immer schwieriger, die Betreuung aller Kinder gut abzudecken und gleichzeitig dem „Vaterstettener Modell“ gerecht zu werden“, heißt es in einer Mitteilung der AWO, die das Konzept einst mitentwickelte und noch bis Ende des Jahres in Kooperation mit der Grund- und Mittelschule umsetzt. Das Besondere an dem Modell, das im Vergleich zur gewöhnlichen Ganztagsbetreuung ein erweitertes Bildungsangebot umfasst: Pädagogen und Lehrkräfte arbeiten in Klassenteams eng zusammen. So sind die Erzieher zum Beispiel bei den Konferenzen dabei. Ihr Einsatz beginnt auch bereits während der Unterrichtszeit. Gleichzeitig sind die Lehrkräfte in außerunterrichtliche Angebote involviert. Man sehe sich nicht in der Lage, dieses „besondere Projekt“, das lange Jahre bei den Eltern bewährt und geschätzt war, „in dieser Form und Qualität aufrecht zu erhalten“, sagte Jasmin Marussis- Kley, die im Rathaus zuständige Amtsleiterin. Die Situation werde sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, „stabile Teams“ seien nicht gewährleistet. Jetzt sollen Gespräche mit Trägern geführt werden und mit der Schulgemeinschaft gemeinsam eine neue Lösung – etwa ein offenes oder gebundenes Ganztagsmodell – gefunden werden. Angst um die Betreuung ihrer Grundschulkinder müssten Eltern nicht haben, ein „sicheres Angebot“ für ganztags gäbe es weiterhin.
Quelle: B304.de / Markus Bistrick