Vaterstetten und Baldham haben das Nachsehen

von Catrin Guntersdorfer

Wenn die zweite S-Bahn- Stammstrecke fertiggestellt ist, sollen zwischen Ebersberg und München die Bahnen insgesamt öfter fahren. In Vaterstetten und Baldham wird die S-Bahn dann aber, gerade im Berufsverkehr, seltener halten. 2026 soll die Strecke eröffnet werden, bis dahin gilt auf der S4/S6 in den beiden Orten noch ein Zehn-Minuten-Takt. Aus einer aktuellen Stellungnahme des Bayerischen Verkehrsministeriums geht jedoch hervor, dass mit der Fertigstellung ganztägig ein 15-Minuten-Takt auf dieser Strecke eingeführt werden soll. Das bedeutet, dass es zur Hauptverkehrszeit kein Zehn-Minuten-Takt mehr geben wird. Nach heutigem Stand gäbe es dafür keine Notwendigkeit, heißt es in einem Schreiben. Durch die zusätzliche Einrichtung einer so genannten Express-S-Bahn, die ebenfalls ganztägig alle 30 Minuten fahren soll, werden zwar weiterhin auf der Linie S4/S6 jede Stunde sechs Verbindungen angeboten. Leider wird diese Express-S-Bahn jedoch ausgerechnet in Vaterstetten und Baldham nicht halten. Auch an den Haltestellen Berg am Laim, Leuchtenbergring und vielen Stationen in der Innenstadt fährt die Schnellbahn vorbei. Dem Vaterstettener Gemeinderat sind die Pläne des Verkehrsministeriums bekannt. Obwohl man sich hier schon dafür stark gemacht hat, den Zehn-Minuten-Takt für Vaterstetten/Baldham beizubehalten, blieben die Bemühungen, nach Auskunft des Vaterstettener Bürgermeisters Georg Reitsberger, bisher erfolglos. Nun hofft man in Vaterstettens ehemaligem Bürgermeister, Landrat Robert Niedergesäß, einen Fürsprecher bei den zuständigen Stellen zu finden.

Die 2. S-Bahn-Stammstrecke bringt nicht nur Vorteile! (Foto: b304)