Vaterstetten soll verstärkt gegen Bahnlärm vorgehen

von Catrin Guntersdorfer

FDP und SPD haben jetzt gemeinsam einen Antrag an den Gemeinderat Vaterstetten gestellt. Die Parteien fordern die Gemeinde auf, ein klares Zeichen zu setzen und verstärkt gegen den Bahnlärm vorzugehen, da die Bürger Vaterstettens besonders von der massiv steigenden Zugfrequenz auf der Bahnstrecke München – Rosenheim betroffen sein sind. Als erster Schritt soll bei der DB Protest gegen die, ihrer Meinung nach, sehr unzulänglichen geplanten Schallschutzmaßnahmen im Gemeindegebiet eingelegt werden. Da infolge der Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels ein erheblicher Bahnlärm zu erwarten sei, würden die bisherigen Pläne zur Lärmreduzierung nicht ausreichen. Der Gemeinderat soll sich daher bei der DB für einen optimalen Lärmschutz entlang der Bahnstrecke im Gemeindegebiet einsetzen. Zusätzlich soll auch gefordert werden, die Bahnstrecke, im Bezug auf Lärmschutz, wie eine Neubaustrecke zu behandeln, da viel mehr Züge in gleicher Zeit verkehren werden, als bisher.

Bereits heute liegt, nach Auskunft der Parteien,  die Lärmbelästigung für viele Gemeindebürger in Vaterstetten über den Grenzwerten, die gesundheitsgefährdend sind. Vor allem bei Nacht sei fast die gesamte Fläche der Ortsteile Vaterstetten und Baldham mit einer Lärmbelästigung von über 45 dB/A betroffen. Und dies, obwohl Schallschutzwände existieren. Vor diesem Hintergrund fand im Jahr 2017 eine Informationsveranstaltung der Deutschen Bundesbahn zur Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel in Vaterstetten statt, die die SPD-Gemeinderatsfraktion bereits im Sommer 2016 beantragt hat. Seitens der Bahn wurden in dieser Veranstaltung nur geringfügige, weitere Schallschutzmaßnahmen vorgestellt.

Daraufhin startete der FDP Gemeinderat Peter Pernsteiner aus Zorneding und Vorsitzender des Arbeitskreises Bahnlärm des Gemeinderates Zorneding eine Initiative zur weiteren Verbesserung der Schallschutzmaßnahmen. Auch in der Gemeinde Kirchseeon wurde im Mai dieses Jahres ein Arbeitskreis Bahnlärm gegründet. Hieraus entwickelte sich ein vielfältiger öffentlicher und politischer Druck. Der Bundesverkehrsminister hat nun aktuell zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (Schienenstegdämpfer) zugesagt (b304 berichtete). “Dies ist zwar ein erster Schritt, reicht aber bei weitem nicht aus!”, so die Parteien. Deshalb haben man sich zu einem gemeinsamen Antrag an den Gemeinderat Vaterstetten entschlossen. “Mit diesen Beschlüssen würde die Gemeinde Vaterstetten ein klares Zeichen für den Schutz der Gesundheit der Bürgen setzen. Neben anderen Gemeinden entlang der Bahnlinie München- Rosenheim macht auch Vaterstetten deutlich, dass weiterer Handlungsbedarf besteht “, heißt es in der Presseerklärung.