Aus dem Ortsbild sind sie schon lange nicht mehr wegzudenken: die knallroten Autos der „Vaterstettener Auto-Teiler“. Was 1992 als kleines Projekt von fünf Familien startete, hat sich inzwischen zu einem erfolgreichen, ökoeffizienten Verein gemausert. Jetzt wurde Jubiläum gefeiert. Lesen Sie hier mehr dazu.
An 17 Stellplätzen in Vaterstetten und Baldham, können heute 20 Autos, von Kleinwagen über Mittelklassewagen, bis hin zu 9-Sitzern, vom Verein „Vaterstettener Auto-Teiler“ gebucht werden.
Im Rahmen der alljährlichen Mitgliederversammlung am 18. Mai im Offenen Haus der AWO Vaterstetten, ließ es sich daher der VAT nicht nehmen, auch ordentlich sein 25-jähriges Bestehen zu feiern. Auch die Gründungsmitgliedern Patrick und Brigitte Merz, Hans Wiedemann, Reinhold Meiler und Klaus Breindl, der auch heute im Vorstand sehr aktiv ist, waren anwesend.
Altbürgermeister Peter Dingler, der zur Gründungszeit Bürgermeister in Vaterstetten war, sendete Grüße:
„Das Projekt „Vaterstettener Auto-Teiler gehört zu jenen unmöglichen Events, die noch in ihrer Geburtsstunde mit sehr viel Skepsis betrachtet werden- und die sich im Ergebnis durch die nachhaltige Unterstützung von vielen engagierten und weitsichtigen Persönlichkeiten zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt haben“ lobte Peter Dingler die Idee der „Vaterstettener Auto-Teiler“, die er von Anfang an unterstützt hatte.
Die Erfolgsgeschichte des VAT reicht jedoch inzwischen weit über Vaterstetten hinaus. Als erster und größter Carsharing-Verein im Landkreis, hat der VAT wesentlich Anteil daran, dass Ebersberg der führende Carsharing-Landkreis in ganz Deutschland ist. So konnte auch Willi Loose, der Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing begrüßt werden, der extra zur Feier aus Berlin angereist war. “Die Vaterstettener Autoteiler leisten große Überzeugungsarbeit bei der Neugründung von Carsharing-Vereinen im ländlichen Raum. Der VAT ist deutschlandweit das Referenzprojekt des Bundesverbands CarSharing.”, äußerte sich Willi Loose anerkennend.
Begleitet von Live-Musik haben sich aktive und ehemalige Mitglieder sowie Kolleg(inn)en von anderen Carsharing-Vereinen bei Häppchen und Wein angeregt unterhalten und amüsante Geschichten und Anekdoten aus der Gründungszeit und den Anfangsjahren des Carsharings ausgetauscht. Während Carsharing in Ballungsräumen heute offiziell eine wichtige Rolle in der modernen und zukunftsorientierten Fortbewegung spielt, galt das Teilen von Autos in ländlichen Gebieten lange als nicht umsetzbar.
Die Erfolgsgeschichte des VAT hat dies eindeutig widerlegt.
Und hier das Erfolgsmodell „VAT“ auf einen Blick:
Vereinsdaten:
- – Beginn: ab 01.07.1992 teilen sich 5 Familien einem alten Passat
- – aktuell: über 350 Mitglieder mit ca. 750 Fahrberechtigten 20 Autos von Kleinwagen bis zu 9-Sitzer-Bussen,Anhänger, Fahrradträger
- – erweiterter Vorstand mit 2 Vorständen und 5 Beisitzern
- – über 30 ehrenamtliche Helfer engagieren sich in allen Bereichendes Vereins
- – 3 MitarbeiterZiel und Zweck (aus der Satzung):
Der VAT tritt ein für ein menschen- und umweltverträgliches Verkehrswesen und für eine
Verringerung der Umweltbelastungen durch den Verkehr. Er setzt sich insbesondere ein für- eine Reduzierung des motorisierten Verkehrs;
– die sparsame Verwendung von Energie, Raum und Rohstoffen; – den Vorrang von umweltverträglichen Verkehrsmitteln;
– eine umweltschonende und sozialverträgliche Fahrweise.Durch die Vaterstettener Auto-Teiler- stehen in Vaterstetten/Baldham rd. 120 Autos weniger aufden Straßen (jedes VAT-Auto ersetzt 7,1 herkömmliche Pkw ,Untersuchung des bcs zusammen mit infas, 2015)
- wird der Verkehr auf den Straßen vermindert (Carsharing-Teilnehmer reduzieren ihre Pkw-Kilometer um über 50%, Untersuchung des MVV, durchgeführt 2012 im MVV-Gebiet)
- werden pro Jahr rd. 150t CO2 eingespart (jeder aktive Carsharing- Teilnehmer mindert seinen CO2-Austoss um 290 kg p.a., Untersuchung der Schweize Regierung aus 2012)
Einige Impressionen von der 25-Jahr-Feier des VAT am 18. Mai 2017 (Text: Catrin Guntersdorfer / Fotos: Leon Rulle):