Im November 2017 hatte sich die Haarer Kirche St. Konrad stark verändert: Die drei Kreuze auf den Dächern waren von einem auf den anderen Tag verschwunden. Doch seit einigen Tagen sind sie nun zurück, glänzend neu und wunderschön. Doch auch am Turmdach selbst wurde gearbeitet. Besser gesagt: musste gearbeitet werden. Unterstützt wurden die Maßnahmen finanziell von der Bürgerstiftung Haar und der Gemeinde. „Der heilige Bruder Konrad hat auf uns aufgepasst.“ Hans Peter Siebler von der Kirchenverwaltung St. Konrad schaut lächelnd nach oben. Nicht gen Himmel, sondern genau auf das Dach des Kirchturms. In
wenigen Minuten soll hier das neue Kreuz wieder platziert werden. Vor knapp einem halben Jahr saß nicht nur bei ihm der Schreck tief: „Bei einer Routineüberprüfung wurde am Kreuz über dem Kircheneingang gewackelt und die Monteure hatten es sofort in der Hand“, sagt Siebler. Es wurde umgehend entfernt. Nach diesem Schock wurde natürlich das Kreuz auf dem Kirchturm überprüft uns auch dieses musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Erst jetzt konnte man sehen, wie stark das eindringende Regenwasser dem Dachstuhl zugesetzt hatte. Teile des so genannten Kaiserstuhls am Turmspitz waren nicht mehr
tragfähig. Eine kostspielige Angelegenheit, das war schnell klar, denn all das zog eine aufwändige Sanierung des Dachstuhles nach sich.
Viele Haarerinnen und Haarer vermissten die Kreuze schon ab dem
ersten Moment. Auch Jürgen Partenheimer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Haar, hat die fehlenden Kreuze bemerkt aus der Presse die Hintergründe dazu erfahren. So wurde sein Kennenlern-Treffen mit dem damals neuen Pfarrer Kilian-Thomas Semel gleich zur „Verhandlungssache“. „Ich habe den Pfarrer gleich gefragt, ob ihm die Bürgerstiftung bei den Kreuzen finanziell helfen kann, was er nicht ablehnte“, erzählt Partenheimer lachend. 2.000 Euro steuerte die Bürgerstiftung schließlich bei. Und so ließ es sich der Vorstandsvorsitzende dann auch nicht entgehen, das große Kreuz in Empfang zu nehmen. Gute 100 Kilo wiegt es, ist aus verzinktem Stahl und der vergoldete Teil ragt 2,50 Meter aus dem Dachstuhl.
Auch Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller gesellte sich zum Empfangskomitee. Denn die Gemeinde hat ihr Scherflein ebenfalls
beigetragen: Sie zahlt die Uhrzeiger, die restauriert wurden. Das hat bereits Tradition: Die Gemeinde Haar kümmert sich seit 1948 um die Kirchenuhr. „Damals wurde zwischen Kirche und Gemeinde vereinbart, dass die Uhr von St. Konrad quasi eine öffentliche Uhr für unsere Bürgerinnen und Bürger ist und wir uns deshalb um sie kümmern“, erklärt die Rathauschefin. Jetzt sind es eben 3 Paar neue Zeiger die benötigt werden, denn der Kirchturm hat, bis auf die Nordseite, an jeder Seite eine Uhr.
7.100 Euro wurden dafür in den gemeindlichen Haushalt eingestellt. Und zwar gerne. Die Kirchenstiftung bedankt sich bei allen Mitbürgern, welche diese Maßnahme bisher schon durch Spenden unterstützt haben. Weitere Spenden werden gerne angenommen. Diese Reparaturen kosten gut 40.000 €.