Die Vaterstettener CSU wollte die Polizeiinspektion Poing in die größte Gemeinde des Landkreises Ebersberg, nach Vaterstetten, holen und köderte das Innenministerium unter anderem mit einem kostenfreien Grundstück. Das sei jedoch kommunalrechtlich nicht zulässig, konterte das kommunale Prüfungsamt. Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) dürfte das freuen. Er hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass Poing um die Polizeiinspektion kämpfen werde.
Weil die Polizeiinspektion Poing in die Jahre gekommen und dringend renovierungsbedürftig ist, hatte sich die CSU Vaterstetten für eine Verlagerung in die Gemeinde Vaterstetten ausgesprochen. Um der zuständigen Polizeibehörde die Entscheidung schmackhaft zu machen, hatte man angeboten, ein Grundstück kostenlos, bzw. für eine symbolische Pacht zu überlassen. Dem erteilte jetzt das kommunale Prüfungsamt eine klare Absage: “Das ist kommunalrechtlich nicht zulässig”, lautete die knappe Antwort, wie Georg Kast, persönlicher Referent von Bürgermeister Georg Reitsberger jüngst in der Gemeinderatssitzung mitteilte.
Dass sich das Polizeipräsidum Oberbayern-Nord bereits nach geeigneten Grundstücken für einen Neubau der Poinger Inspektion umsieht, ist kein Geheimnis. Allerdings dürfte aufgrund der finanziellen Situation wohl erst nach 2020 mit dem Neubau begonnen werden. In welcher Gemeinde ist dabei noch nicht entschieden. Kriterium ist jedoch vor allem eine möglichst zentrale Lage, um im Falle einer Alarmierung möglichst schnell in jeder, der zu betreuenden Gemeinden vor Ort zu sein. Die Gemeindegröße spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.
Die Polizeistation in Vaterstetten wurde 1988 als Pilotversuch errichtet. Seitdem stehen die Container neben dem Rathaus. Zehn Beamte taten dort einst ihren Dienst. Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass aus der Polizeistation eine Polizeiwache werden sollte, mit dann nur noch zwei Beamte, angeliedert an die Inspektion Poing. Die zehn Vaterstettener Stellen wurden Poing zugeschlagen.