Dieses Wochenende ist die Senioren-WM der Leichtathleten in Finnland zu Ende gegangen. Vom TSV Vaterstetten waren zwei Läufer am Start: Zum einen Gerhard Zorn, der verletzungsbedingt aber nur am Schlusstag in der 4×400-m-Staffel laufen konnte. Zum anderen Helmut Dusch, für den es eine Premiere war. Obwohl er erst seit etwa drei Jahren für den TSV Vaterstetten in der Senioren-Leichtathletik bei Wettkämpfen aktiv ist, kann er jetzt die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft vorweisen. Mit Erfolg, wie sich gezeigt hat.
„2021 wurde ich auf die Senioren-WM in Tampere/Finnland für das Jahr 2022 aufmerksam. Nachdem der Termin 29.6. bis 10.7. feststand, buchte ich im November 2021 meine Flüge nach Helsinki und kaufte mir für die Veranstaltung das vorgeschriebene deutsche Mannschaftstrikot. Meine Anmeldung für die WM in der Altersklasse M65 machte ich online, nach der Bestätigung buchte ich die Hotels in Tampere. Ich trainierte fleißig und freute mich riesig auf die Wettkämpfe. Mir macht es viel Spaß, gemeinschaftlich zu trainieren. Außerdem gibt es immer gute Ratschläge von den anderen Sportlern beim TSV Vaterstetten. Mein Ziel war es, meine persönlichen Bestzeiten über 100 und 200 m zu verbessern.
Am 28. Juni flog ich von München nach Helsinki. Vom Flughafen ging es mit der Bahn weiter nach
Tampere – zirka 180 km –, problemlos für 17 Euro und pünktlich. Die Fahrt dauerte etwa zwei
Stunden. In Tampere angekommen, bezog ich zuerst mein Hotel. Dann ging es zum Stadion „Ratina“. Dort musste ich mich akkreditieren, ich musste mich also mit Pass ausweisen, erhielt dann meine Startnummern und einen kleinen Rucksack. Jetzt war es schon 16 Uhr. Mein erster Wettkampf war der Vorlauf über 100 m am nächsten Tag. Deshalb musste ich mich bis 17 Uhr im TIC (Technical Information Center) melden, um meine Teilnahme zu bestätigen. Ohne diese Bestätigung kein Wettkampf.
Dann große Vorfreude auf die Eröffnungsfeier um 19 Uhr. Über 4.600 Athleten aus 91 Nationen
waren gemeldet. Hinter der deutschen Fahne ging es ins Stadion mit ca. 70 weiteren Athleten aus
Deutschland. Ein unglaublicher Moment mit Gänsehaut.
In der folgenden Nacht habe ich kein Auge zugetan. Am Morgen nur leichtes Frühstück und dann zu
Fuß zum Stadion. Warmlaufen, dehnen, Vorbereitung zum Start. 30 Minuten vor der Startzeit musste man sich im „Callroom“ melden. Dort wurden die Startnummer verglichen und es gab die Einteilung in die verschiedenen Vorläufe und die Bahnverteilung. Bekleidung und Spikes wurden kontrolliert. Dann ging es, angeführt von einem Kampfrichter, an den Start. Ich war erstaunlicherweise nicht sehr aufgeregt. Der Start war mir gelungen, doch im Ziel stand keine Uhr, auf der die Zeiten abzulesen waren. Sehr enttäuschend und für eine WM nicht würdig. Man musste die Zeiten im Internet nachschauen oder im TIC erfahren. Insgesamt fehlt es an den ersten Tagen noch an der Organisation. Jedenfalls hatte ich 15,76 Sekunden geschafft. Das erste Ziel war erreicht.
Am nächsten Tag gönnte ich mir eine Massage bei Physiotherapeut Franz von der deutschen
Mannschaft. Ich hatte zwei Tage frei bis zu meinem nächsten Lauf und habe sehr viele Wettkämpfe
angeschaut, aber auch Sightseeing in Tampere stand auf dem Programm. Am Tag vor dem 200-m-Lauf nochmal eine Massage bei Franz. Es hat sich gelohnt, wie sich herausgestellt hat. Ich erwischte wieder einen guten Start und lief nach 33,22 Sekunden ins Ziel. Diesmal mit Zeitanzeige. Als ich meine Zeit sah, machte ich einen Freudensprung. Ich wollte eigentlich 35 oder 36 Sekunden laufen, auf meine Zeit war ich richtig stolz. Letztendlich belegte ich über 100 m in der Altersklasse M65 Platz 25 von 42 gemeldeten Läufern und über 200 m Platz 26 von 42 gemeldeten Läufern. Ich bin zufrieden. Es war für mich ein tolles Erlebnis:
Kontakt mit anderen Sportlern aus verschiedenen Ländern, jeder war sehr offen und es gab viele
Ratschläge. Die Rückreise verlief ohne Probleme. Mein nächstes Fernziel ist die Europameisterschaft in Pescara/Italien im September 2023. Dann hoffentlich mit einer 100-m-Zeit von 14,xx Sekunden und einer 200-m-Zeit von 30,xx Sekunden. Vorher noch die Bayerische Meisterschaft Ende Juli und vielleicht die Deutsche Meisterschaft im September mit der 4×100-m-Staffel der M65 vom TSV Vaterstetten. Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf.“