Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Vaterstetten einen Antrag zur Verschärfung der Regeln für Feuerwerke im Ortsgebiet abgelehnt. Erst kürzlich hatte der Hauptausschuss des Gemeinderats zwar entschieden, künftig kein Feuerwerk mehr bei gemeindlichen Veranstaltungen, wie etwa dem Volksfest, zu organisieren. Gemeinderat Manfred Schmidt (AfD/FBU) wollte jedoch einen Schritt weiter gehen.
SPD und Grüne stimmten Schmidts Antrag zu, ein Verbot von privatem Feuerwerk im Umkreis von 150 Metern um Kirchen, Senioren- und Pflegeheimen sowie denkmalgeschützten Gebäuden einzuführen. Sie scheiterten jedoch gegen die Stimmen der Freien Wähler und der CSU. Somit dürfen die Einwohner der Großgemeinde auch heuer zum Jahreswechsel ungezügelt zündeln und es wieder krachen lassen.
Es sei schade um jeden Cent, der für Feuerwerke ausgegeben werde, so Schmidt, der „schon immer“ als bekennender Feuerwerks-Gegner gilt. Als Argumente, die gegen die Ballerei an Silvester sprechen führte er die hohe Feinstaubbelastung, die Belastung für Wild- und Haustiere, sowie die gesundheitliche Beeinträchtigung der Anwohner an. Gegen Feinstaub habe der Gemeinderat zwar rechtlich keine Handhabe, man könnte ihn aber mit dem Rechtserlass ebenfalls verringern. Gerade im Hinblick auf den Klimaschutz sei es scheinheilig, nicht für seinen Antrag zu stimmen, erklärte Schmidt. Dem widersprach jedoch Albert Wirth (CSU): Es sei scheinheilig, für ein Verbot zu stimmen, dessen Einhaltung nur schwer zu kontrollieren sei. Und CSU-Bürgermeisterkandidat Leonhard Spitzauer gab in seiner Gegenrede an, dann eben “scheinheilig” zu sein, aber ein privates Feuerwerke “gehören einfach zu Silvester dazu”. SPD-Fraktionschef Josef Mittermeier schlug einen Kompromiss vor: “Die private Kleinknallerei könnte man abschaffen und dafür ein großes Feuerwerk für alle organisieren.” In der Nachbargemeinde Haar gibt es ein solches Feuerwerk schon seit einiger Zeit im Sportpark, veranstaltet von der Gemeinde.
Grundsätzlich für Toleranz beim Feiern ist auch Roland Meier (FW). Viele Leute hätten Freude an Feuerwerken, besser sei da ein „Appell an die Rücksichtnahme“. Schmidts Antrag sei ein „schöner Ansatz, aber nicht fertig gedacht“, so Meier. Auch er warf die Frage auf, wer die Einhaltung kontrollieren solle. Sein Gemeinderatskollege Stefan Ruoff (Grüne) sah einen „kleinen Anfang“ im Antrag Schmidts. Gerade um Seniorenheime herum sei ein Verbot „absolut sinnvoll“.
In Vaterstetten bleibt aber zum Jaherswechsel 2019/2020 alles beim Alten und private Feuerwerke sind auch diesmal uneingeschränkt erlaubt.