Mal wieder war der schnelle Radweg entlang der S-Bahn Thema in der Vaterstettener Politik. Die Vergabe der konkreten Planung, die vom Freistaat bezuschusst wird, wurde nun vom Bauausschuss beschlossen. Fast schon routinemäßig wurde über mögliche Alternativen und den Konflikt zwischen Radlern und Fußgängern debattiert.
Der schnelle Radweg ist eine Initiative der Grünen aus den Landkreisen Ebersberg und München sowie der Landeshauptstadt und soll in Ebersberg und Grafing beginnen und bis in die Innenstadt führen, im Teilstück der Gemeinde hauptsächlich entlang der S-Bahn. Neben einer Asphaltierung gibt es vor allem drei Punkte, die im Fokus der Planungen stehen dürften: Die Rampe bei der Unterführung am Ingelsberger Weg in Baldham ist zu schmal. Eine Brücke soll über die Möschenfelder Straße gebaut werden, um schneller voran zu kommen. Kurz danach befindet sich eine Engstelle, hinter der sich eine technische Einrichtung der Bahn befindet. Noch habe die Gemeinde hier keinen Kontakt zur Bahn aufgenommen. All diese Punkte sind Gegenstände der Planung, die nun vergeben werden soll. Finanziell greift der Freistaat der Gemeinde bei den Gesamtkosten von schätzungsweise 170.000 unter die Arme: 80 Prozent davon werden im Rahmen der „Fahrradoffensive“ gefördert. Keine Förderung gibt es bislang für den möglichen Bau, der mit gut 3,5 Millionen Euro zu Buche schlagen würde (B304.de berichtete).
Während der Beschluss eine Mehrheit fand, lehnte der dritte Bürgermeister Roland Meier (FW) diesen ab. Er wägte ab, was wichtig sei, und was man sich „eher sparen könnte“ und spielte dabei auf den Radweg zwischen Purfing und Baldham Dorf an, den er „hundertprozentig unterstütze“.
Dauerbrenner, wenn es in den Gremien um das Vorhaben des schnellen Radweges geht, sind mögliche Alternativen: Sepp Mittermeier, SPD-Fraktionssprecher erwähnte eine mögliche Trasse entlang der B304, diese sei für den schnellen Weg besser geeignet. Zudem stellte er die Asphaltierung in Frage, es gäbe gute wassergebundenen Beläge. Man müsse sich Gedanken machen, „was wir wirklich wollen“, so Mittermeier. Es soll ein Auftaktgespräch mit dem Planungsbüro geben.
David Göhler (Grüne) hält hingegen nichts von einem Verlauf entlang der B304, denn der Radweg müsse da sein, wo die Leute wohnen, und das sei der Fall, wenn der Weg mitten durch die Gemeinde führe.
Ebenfalls ein Thema für einige Gemeinderäte ist der Konflikt zwischen Fußgängern und Radfahrern, so etwa für Albert Wirth (CSU), der betonte, dass die Fußgänger nicht vergessen werden dürften. Viele Gassigänger nutzten den bestehenden Weg an der S-Bahn, es dürfe nicht zu „kritischen Situationen“ kommen. Ähnlich sieht die Sache Klaus Willenberg (FDP), der auf die starke Frequentierung hinwies.