Umweltbildung auf neue Art und Weise

von Catrin Guntersdorfer

Kinder wollen und sollen sich in den Schulpausen bewegen dürfen dann auch mal laut sein und ihrer Energie freien Lauf lassen. Aber besonders den Schülern, die in den Nachmittagsbetreuungen oder in Ganztagesklassen untergebracht sind, fehlt es im Schulhaus oft an Rückzugsmöglichkeiten.Was kann man also mit den Kindern unternehmen, die zwischendurch einfach mal ihre Ruhe brauchen, aber nicht nur still sitzen wollen? Diese Frage stellten sich die Jugendsozialarbeiter der Grundschule am Jagdfeldring in Haar und holten sich gleich die Kollegen der Ganztagesklassen mit ins Boot. Gemeinsam entwickelte das Team des Kreisjugendrings München-Land die Idee einer Oase der Stille.

Fleißige Helfer im Schulgarten (Foto: privat)

Der Platz dafür war schnell gefunden: Bereits seit mehreren Jahren wird der große Innengarten der Jagdfeldschule so gut wie gar nicht betreten.Das hat sich die Tier-und Pflanzenwelt zu Nutze gemacht. Jede MengeUnkraut und endlose Stränge von Efeu wachsen mittlerweile auch in die Kellerschächte und durch die Fensterbretter der Schule. So gingen die kleinen Hobbygärtner, bewaffnet mit Handschuhen und großer Begeisterung daran, den Wildwuchs einzudämmen. Im Frühjahr soll der Garten dann in regelmäßiger Gruppenarbeit weiter gestaltet werden. Im Zyklus der Jahreszeiten sollen kleine Beete mit Kräutern und Blumen bepflanzt werden, auch eine Kartoffeltonne steht auf der Liste der Ideen. Für die Kinder gibt es eine wichtige Regel –im Garten wird still gearbeitet, um die dort lebenden Tiere nicht zu stören. Auf diese Weise können die Schüler nicht nur Ruhe erfahren–ganz nebenbei entdecken sie die Vielfältigkeit ihrer Umwelt und der Natur, müssen Verantwortung für die Pflege derPflanzen übernehmen und können sich schließlich als Belohnung für ihren Einsatz kleine Mahlzeiten aus der Ernte ihrer grünen Oase zubereiten.