Dieser Tage entsteht an der Verdistraße in Vaterstetten ein Container- Dorf für rund 80 Flüchtlinge, die dort nach aktuellem Stand Mitte Oktober einziehen werden. Derzeit sind im Landkreis 1.408 Personen in staatlichen Unterkünften untergebracht. Damit beheimatet der Landkreis aktuell doppelt so viele Flüchtlinge wie im Oktober 2022. Hinzu kommen noch gut 1.600 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die aber zu gut 90 Prozent in privaten Unterkünften wohnen. Die Kapazitäten seien aktuell alle aufgebraucht, sagt Landrat Robert Niedergesäß gegenüber B304.de. „Wir sind am Limit angekommen und brauchen Hilfe insbesondere vom Bund und vom Freistaat. Es fehlt an allen Ecken und Enden, auch bei der Integration“, so Niedergesäß wörtlich. Seine Forderungen: „Bund und Länder müssen ihre Liegenschaften endlich öffnen und den Kommunen geeignete Gebäude und Grundstücke zur Verfügung stellen. Die hohen Anreize nach Deutschland zu kommen, müssen reduziert werden. Der Plan der Staatsregierung: Sachleistungen statt Bargeld ist richtig. Auch die schnellere Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern und Abkommen mit anderen Ländern würden zur Entspannung der Situation vor Ort beitragen. Österreich macht es uns vor: 30 Prozent weniger Anträge als im Vorjahreszeitraum 2022, bei uns sind es 78 Prozent mehr!“ Gegenüber B304.de stellt Niedergesäß aber für die Unterbringung von Flüchtlingen nochmal klar: „Turnhallen waren, sind und bleiben tabu!“
Quelle: Markus Bistrick / B304.de