Trotz Überwachung  – Container werden abgebaut

von Leon Öttl

Trotz der Überwachung durch eine Detektei werden Neufarner Bürger ab Dezember ihre Grünabfälle künftig in Parsdorf entsorgen müssen. Nachdem sich keine Besserung der Situation einstellte, beschloss der Umweltausschuss den Einzug der Container.

In der Sitzung wurde über die Erfahrungen mit der Detektei, die seit Juli die Wertstoffinseln der Gemeinde überwacht, berichtet. Der Leiter  des Umweltamts, Wolfgang Kuhn, berichtet von 32 Ordnungswidrigkeiten, die festgestellt wurden. Größtenteils handle es sich hierbei um kleinere Verstöße, etwa Einwürfe außerhalb der erlaubten Zeiten. Ein „Dicker Fisch“ ging allerdings bereits am ersten Tag der Überwachung ins Netz: Eine Person, die „wahrscheinlich auch vorher schon“ Sperrmüll abgelagert hatte, ging am Föhrenweg ins Netz. Es wurde ein vierstelliges Bußgeld verlangt. Die Zusammenarbeit mit der Detektei laufe „sehr gut“. 

Das bestätigt auch der Detektiv Walter Fortmühler, der die erste Zeit in der Gemeinde als spannend beschrieb. Er berichtete von einem Fall, bei dem blaue Säcke durchsucht worden. „Wir haben einem nachträglich das Honeymoon-Wochenende versaut“, denn in den Säcken befanden sich neben Technik und Fotos auch die Adresse des Müllsünders.

Grundsätzlich werde während der Überwachung erst einmal jeder fotografiert, der die Müllinseln nutze, so Fortmühler. Werden dann keine Verstöße festgestellt wird das Material sofort gelöscht. Der Detektiv berichtet von einem „Jagdfieber, dass wir haben“. Doch nicht alle Bürger zeigen sich erfreut über den Einsatz: „ich bin schon als Stasi tituliert worden“.

Bei den Grüncontainern in Neufarn gab es anfangs positive Signale. Doch die Fehlwürfe sind immer noch vorhanden, wie die Kompostbauern Thomas Unkelbach und Markus Großmann erzählten: Von acht Anlieferungen gab es lediglich eine, in denen sich keine Fremdstoffe befanden. Ganze vier waren sogar „sehr stark verschmutzt“. Das ist problematisch, denn trotz Wenden mit dem Radlader könne man nicht alle Fehlwürfe aussortieren. Im Grüncontainer befanden sich unter anderem Spanplatten und Rollerblades. Hinsichtlich der Situation sagen die Unternehmer, sie hätten keine Verbesserung feststellen können, daher müsse der Container weg. An anderen Standorten gäbe es zwar vereinzelt kleinere Fremdstoffe, doch Neufarn steche durch den großen Umfang hervor, was auch an der Lage der Container liegen könnte. 

Dem Abzug stimmten die Ausschussmitglieder mit Ausnahme von Benedikt Weber (CSU) zu, die Situation bezeichnete Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) als „allerhand“. Es werde einen Aufschrei geben, für alternative Standortvorschläge sei die Gemeinde offen. 

Auch, was den Bioabfall angeht wurden vermehrt Störstoffe festgestellt. Insbesondere Dienstags (Vaterstettener Westen), aber auch Freitags (Baldham südlich der S-Bahn) sei dies der Fall, berichten die Kompostbauern. Relativ viele Windelsäcke befänden sich in der Biotonne. Daher werde man Dienstags nun Tonnenkontrollen durchführen.