Am Mittwochabend ging im Vaterstettener Sportstadion der 2. Vaterstettener Laufabend über die Bühne. Als gegen halb elf Uhr am Abend der letzte Lauf vorbei und der letzte Athlet im Ziel war, konnten alle durchatmen – sowohl die Teilnehmer als auch die Organisatoren vom TSV Vaterstetten. “Denn die tolle Veranstaltung hatte ehrlicherweise auch ein paar Makel”, so die Veranstalter. Wenn ein Verein einen Wettkampf erst zum zweiten Mal ausrichtet und dann gleich mehr als 250
Anmeldungen vorliegen, dann scheint das Konzept zu stimmen. Kein Vergleich mehr zur Premiere im Jahr 2021, als etwa 40 Teilnehmer am Start waren. „Der Termin am Mittwoch vor Christi
Himmelfahrt, also an einem Werktag vor einem Feiertag, scheint im Kreis der Sportler sehr gut
angekommen zu sein“, freut sich Martin Fischer, Leichtathletik-Abteilungsleiter beim TSV
Vaterstetten. Die klare Ausrichtung auf Läufe von der Kurz- bis zur Mittelstrecke ist bei Wettkämpfen
in der näheren Umgebung auch nicht oft anzutreffen.
Ein Großteil der vielen Anmeldungen, nämlich etwa 90 Stück, geht natürlich auf den TSV Vaterstetten zurück. Viele Kinder und Jugendliche durften zum ersten Mal in ihrer Heim-Trainingsstätte an einem Wettkampf teilnehmen. Zum Beispiel die Jüngsten in der Altersklasse U10. Für sie war erstmals die Kinderleichtathletik im Programm des Vaterstettener Laufabends. Zu absolvieren waren zwei Läufe über 40 m, wobei die jeweils beste Zeit gewertet wurde. Ausgetragen wurden die Rennen auf der Gegengerade, wo die vielen anwesenden Eltern und Großeltern hautnah dabei sein konnten und ihre Kinder bzw. Enkel lautstark unterstützten.
Weiter ging es mit den Läufen über 50, 75 und 800 m sowie den Staffeln der Altersklassen U12 und U14. Kurz vor dem Einschalten des Flutlichts waren die älteren Jugendlichen dran, teilweise in gemischten Rennen mit Frauen/Männern der Hauptklasse und Senioren. Erstmals verliehen wurde an diesem Abend der Florian-Cucu-Ehrenpreis zu Gedenken an den im April verstorbenen langjährigen Vaterstettener Trainer. Geehrt wurden dabei die jeweils schnellsten
weiblichen und männlichen Jugendlichen über 100 m in den Altersklassen U16 und U18. Die Ehrung
nahm die Witwe Ionela Visa-Cucu vor.
Leider konnte schon bald der vorgesehene Zeitplan für die vielen Läufe nicht mehr eingehalten
werden. Probleme mit der Technik und in der Kommunikation untereinander führten dazu, dass alles in Verzug geriet. Oft musste improvisiert werden, was verständlicherweise nicht jedem gefallen hat. Die Läufer mussten deshalb viel Geduld mitbringen – teilweise mussten sie minutenlang auf den Startschuss warten, obwohl sie schon längst bereit an der Startlinie standen. Glück hatten zumindest jene Läufer, die nicht durch plötzlich neu aufgetauchte Startlisten überrascht wurden. Den Abschluss der Veranstaltung bildete erneut der Lauf über 1 Meile. Anders als im Vorjahr waren
hier auch etliche junge Damen am Start.
„Für uns bleibt festzuhalten, dass der 2. Vaterstettener Laufabend positive, aber leider auch einige
negative Aspekte hatte“, gibt Fischer selbstkritisch zu. Angesichts des hohen Interesses an dieser
Veranstaltung werden die Verantwortlichen schon bald eine „Manöverkritik“ durchführen, um im
nächsten Jahr vieles besser zu machen. „Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, denen ich ein großes Dankeschön sage, haben die Aufgabe, vorhandene Schwachstellen zu analysieren und personelle Verstärkungen zu suchen“, blickt Fischer voraus. Denn auch 2023 soll der 3. Vaterstettener Laufabend wieder am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt stattfinden, also am 17. Mai 2023. „Und wir hoffen, dass die externen Athleten uns wegen der Probleme nicht mit einem Fernbleiben abstrafen werden“, so Fischer.
Der nächste Wettkampf in Vaterstetten wird am 23. Juli der 3. Cup Wendelstein-MS (Sprung U8 und
U12) sein.