Nur noch bis zum kommenden Freitag (4.3.16) zeigt das Bayerische Spiele-Archiv Spiele im Eingangsbereich des Haarer Rathauses. In zwölf Vitrinen sind moderne, vor allem aber auch ältere Spiele zum Thema ‚Mobilität im Wandel’ zu sehen. Es ist bundesweit das Motto für alle Aktionen, die den diesjährigen “Tag der Archive” am Samstag, 5. März begleiten.
Die gezeigten Spiele sind nur eine kleine Auswahl aus dem Bestand des Bayerischen Spiele-Archivs. Da der Mensch alles, was er macht, auch im Spiel spiegelt, ist in den ausgestellten Spielen jede Form der Mobilität zu finden: Bewegung zu Fuß, zu Pferd, auf dem Wasser, der Schiene und in der Luft, per Fahrrad, Motorrad, Auto oder im Lastwagen. Ebenso gehört dazu die Entdeckung der Welt auf abenteuerlichen Pfaden.
Die Faszination der Geschwindigkeit zeigt sich an Rennspielen aller Art. Bewegung und Mobilität hat aber auch ihre schreckliche Seite, zum Beispiel mit dem ‚spielerischen’ Aufruf aus der Zeit des ersten Weltkriegs, todesmutig in die Minenfelder zu marschieren oder Bomber gegen England auf den Weg zu bringen. Die Gemeindebibliothek ergänzt und bereichert die Ausstellung mit passenden Büchern, die nach der Ausstellung auch ausgeliehen werden können.
Am Samstag, 5. März, dem “Tag der Archive”, ist die Spielesammlung für Besucher zugänglich.
Tom Werneck, einer der Gründer der Jury, die das Spiel des Jahres wählt, führt dann Besucher durch die weitläufigen Räume des größten der drei Archivstandorte in Haar in der Casinostrasse 70. Spiele sind dort in Regalen untergebracht, die, würde man die Bretter aneinander reihen, über einen dreiviertel Kilometer Länge ergäben. Werneck und seine Archivkollegen zeigen dort nicht nur interessante und skurrile Brettspiele, sondern sie erzählen auch spannende Geschichten und Anekdoten rund ums Spiel.
Familien- und Gesellschaftsspiele sind ein wichtiger Teil der Alltagskultur. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die sich als Erfolgstitel über Jahre behaupten, sind sie aber auch Industrieprodukte, die oft schon nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwinden. Es gehört zu den Aufgaben des Archivs, die Spiele der Nachwelt zu erhalten. Mit wissenschaftlichen Tagungen und Fachsymposien trägt das Archiv dazu bei, das Wissen um Ursprung und Bedeutung des Spiels zu erweitern. Der umfangreiche Fundus dient aber auch Studenten und Wissenschaftlern als Grundlage für Masterarbeiten und Forschungsprojekte. Fernsehsender nutzen oft und gerne Spiele als Anschauungsmaterial. Und schließlich zeigt das Archiv auch häufig Spiele in Ausstellungen.
Am 5. März sind von 12 bis 15 Uhr jeweils zur vollen Stunde Führungen am Archivstandort Haar, Casinostr. 70 angesetzt. Das Archiv liegt im Klinikgelände unweit des “Kleinen Theaters” im Gebäude des Kindergartens. Mit dem Auto kommt man nur über die mittlerweile immer offen stehende ehemalige Pforte des Klinikums München Ost zum Archiv. Parkplatz ist reichlich vorhanden.
Weitere Infos unter www.spiele-archiv.de