Und wieder sind die Regale im Tafelladen leer: „Wir bitten daher herzlich um Lebensmittelspenden für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich derzeit in einer prekären finanziellen Situation befinden“, sagt Julia Haigis, bei der lokalen Nachbarschaftshilfe verantwortlich für Tafel Vaterstetten. „Bis auf einige Pakete Nudeln und Kekse sind die Vorräte tatsächlich aufgebraucht. Es fehlt an haltbaren Lebensmitteln jeder Art wie Konserven, Reis, Mehl, Marmeladen, Müsli oder Nudelsoßen, die wir vor der Pandemie dankenswerterweise in größeren Mengen aus Sammelaktionen in Schulen, Kindergärten oder Kirchengemeinden erhalten hatten. Diese Spenden fehlen uns jetzt.“ Wer spenden will, kann sich mit der Nachbarschaftshilfe in Verbindung setzen: Tel. 08106-3684-73 oder E-Mail an tafel@deine-nachbarschaftshilfe.de. Auf der Homepage der Nachbarschaftshilfe ist eine Tafel-Wunschliste einsehbar, die stetig aktualisiert wird. Bei Tafel Vaterstetten sind aktuell 85 gültige Tafelausweise ausgestellt. Dahinter stehen 116 Erwachsene und 69 Kinder und Jugendliche, die sich jede Woche im Tafelladen an der Möschenfelder Straße in Vaterstetten versorgen. Erfahrungsgemäß werden die Zahlen im Jahresverlauf steigen. Nach einer aktuellen Mitteilung von Tafel Deutschland machen sich die Folgen der Corona-Pandemie zunehmend bei den Tafeln bemerkbar. Vielerorts nimmt die Zahl der Kundinnen und Kunden um bis zu 20 Prozent zu. Betroffen sind vor allem Menschen im ALG-II-Bezug sowie in Kurzarbeit. Sorgen bereitet der Hilfsorganisation andererseits, dass bei jeder fünften Tafel Kundinnen und Kunden fernbleiben und mit den Angeboten der Tafeln derzeit nicht erreicht werden. Fast vierzig Prozent der bundesweit über 950 Tafeln verzeichnen laut Mitteilung im Vergleich zum September 2020 mehr Kundinnen und Kunden. Bei weiteren vierzig Prozent der Tafeln ist die Anzahl der Gäste zwar gleichgeblieben, ihre Zusammensetzung hat sich jedoch verändert. So ist die Steigerung besonders deutlich bei Menschen, die Kurzarbeit oder ALG II beziehen. Sie sind nochmals um 35 bzw. 33 Prozent gestiegen. Auch der Anteil der Rentnerinnen und Rentner ist mit 30 Prozent erheblich angestiegen. Merklich gesunken (23 Prozent) ist einer allgemeinen Entwicklung folgend die Zahl der Menschen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Pandemiebedingt bleiben darüber hinaus weitere langjährige Kund:innen fern und können nicht unterstützt werden.
Quelle: HaywireMedia / adobestock