Positive Nachrichten kann der Partnerschaftsverein mit Alem Katema aus seiner Partnergemeinde in Äthiopien vermelden. Kurz vor dem äthiopischen Weihnachtsfest, am 7. Januar, gab es in Alem Katema Grund zum Feiern, denniIm ENAT-Hospital trafen 36 Krankenhausbetten, neun Rollstühle, drei Pflegerollstühle, ein mobiles Röntgengerät, ein Wehenschreiber und weiteres medizinisches Equipment ein.
Diese waren Anfang November im Krankenhaus Ebersberg auf zwei Container verladen und schließlich nach Dschibuti verschifft worden. Den Transport finanzierte Engagement Global, eine Agentur des Bundes, die auf Antrag Gelder des Entwicklungsministeriums für Vereine bereitstellt. Für die Materialspenden geht ein riesiges Dankschön aus Alem Katema und von den Organisatoren aus Vaterstetten an das Krankenhaus Ebersberg, an Orthopädie-Technik Merzendorfer und den Orthopäden Dr. Tobias Düll.
Aber auch von den Webern in Alem Katema geht gute Neuigkeiten. Rund 80 Weber gibt es in der Partnergemeinde – 30 davon sind an zwei Standorten organisiert. Sie haben nun im Dezember vier Wochen lang mit Weber-Trainer Fikadu Eshetu aus Addis an neuen Schützenwebmaschinen trainiert. Zum Abschluss des Trainings wurden dann die neuen Webstühle mit Hilfe des Traktors aus dem NAKOPA-Projekt auf die Hallen in den Stadtteilen Dulamba und Kofina verteilt. Jeweils einer kam darüber hinaus für Ausbildungszwecke in die Berufsschule und das örtliche Gefängnis – in diesem werden derzeit 200 Insassen ebenfalls als Weber beschäftigt. Vor allem die älteren „Shamane“ (Weber) sind jedoch noch nicht bereit auf die modernen, halbautomatischen Webstühle umzustellen. Sie bekommen nun Webstühle, die wie ihre bisherigen funktionieren, aber einen Metallrahmen haben und damit auch effektiver und einfacher zu bedienen sind. Mehr zum Weberprojekt, das von der Schmitz-Stiftung finanziert wird findet sich auf der Website des Partnerschaftsvereins.
Vor Weihnachten hatte der Partnerschaftsverein noch gemeinsam mit dem Kulturvereins Zorneding-Baldham ein Benefitzkonzert im “Alten Speicher” in Ebersberg organisierte. Mit einem äthiopischen Schirm in der Hand rief Landrat Robert Niedergesäß am ersten Adventssonntag zu Spenden für den Verein auf. Schließlich war der frühere Vaterstettener Bürgermeister und zweimaliger Alem-Katema-Reisende auch Schirrmherr Veranstaltung. Traditionell sammeln äthiopische Priester in so einem Schirm Geld, um Reisenden einen Segen für eine sichere Fahrt zu wünschen. Die rund 300 Konzertbesucher sind aus dem „Alten Speicher“ sicherlich bestens nach Hause gekommen: immerhin lagen zum Schluss 1.200 € im Schirm und 500 € kamen noch per Überweisung durch eine großzügige Einzelspende.
Und zu guter Letzt hat sich auch bei dem Traktor, der vom Partnerschaftsverein für Alem Katema organisiert worden war etwas getan. Lange hatte es gedauert – Kurse rund um den Traktor und den Unimog sollten eigentlich schon im November 2017 stattfinden. Doch der Traktor war erst im Juni 2018 eingetroffen und ein dazu passender Anhänger erst im September 2019. Mit einer Punktlandung konnten zum Abschluss des Projekts noch ein zweiwöchiges Kfz-Training für rund 15 Berufsschullehrer und kommunale Fahrer stattfinden – mit dabei auch Tigist, die vor rund 15 Jahren einen der Kindergärten in Vaterstetten besuchte. Für das Training konnte Ingenieur Haile Mengesha und sein Team engagiert werden. Der Äthiopier lebt in Berlin und unterstützt derzeit die Organisation CIMMYT als Experte für die Mechanisierung der Landwirtschaft. Auch nach Ende des Projekts steht die Lieferung weiterer Anhänger aus. Sollten sie eintreffen, sind weitere Trainings am „Almaz Böhm Vocational College“ geplant.