Vaterstettener Bürgermeisterwahl 2020: Unerwartet früh haben sich SPD und Grüne in das CSU interne Kandidaten-Duell eingemischt und sich auf den parteilosen Robert Winkler festgelegt. Erst am 18. Juli entscheiden sich die CSU Mitglieder, ob der 33-jährige Leo Spitzauer oder der 57-jährige Verwaltungsjurist ihr Kandidat für das Amt des Bürgermeisters sein soll. Würde es tatsächlich Winkler werden, dürfte die Auswahl für die Bürger am 15. März 2020 wohl übersichtlich sein. Einzig die Freien Wähler und die FDP wollen sich noch nicht festlegen, signalisieren jedoch ebenfalls, das sie sich eine Unterstützung Winkles gut vorstellen könnten.
Im Rennen um die Nachfolge von Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger hatte sich der parteilose Bürgermeisterkandidat Robert Winkler bei einer Ortsvereinsversammlung der SPD vorgestellt und sich den Fragen der Mitglieder gestellt. Die Partei kam daraufhin zu dem Entschluss ihn im Falle einer Bürgermeisterkandidatur zu unterstützen. “Für uns wäre Winkler bestens für das Bürgermeisteramt geeignet”, heißt es in einer Presserklärung. “Der Jurist mit langjähriger Verwaltungserfahrung als leitender Ministerialrat im bayerischen Umweltministerium bringt die notwendige Erfahrung für die Führung der Amtsgeschäfte einer 23 000-Einwohnergemeinde mit. Außerdem war er auch schon im Landratsamt Ebersberg tätig“, erläutert Sepp Mittermeier, der SPD-Ortsvereinsvorsitzende, die Entscheidung. Gerade aber auch die hohe inhaltliche Übereinstimmung bei den (kommunal-)politischen Themen sei entscheidend für die Zustimmung in der Partei gewesen. “In den wichtigen Bereichen wie Siedlungsentwicklung (Wohnen, Gewerbe), Umwelt und Energie, sowie im Sozialen sind die Positionen annähernd deckungsgleich”, meint Mittermeier. “Auch die Heimatverbundenheit und die kommunalpolitische Erfahrung sprechen nach unserer Einschätzung ebenfalls für Robert Winkler.” Auch, wenn Robert Winkler als ein möglicher Bürgermeisterkandidat von der CSU vorgeschlagen wurde, würde er sich doch als neutraler Kandidat sehen, der um die Unterstützung möglichst aller Vaterstettener Parteien und Gruppierungen, außer der AfD, wirbt. “Wir akzeptieren, bzw. begrüßen das”, so Mittermeier. “Die Bürgermeisterwahl ist eine Persönlichkeitswahl!” Es solle sich der am besten geeignete Kandidat durchsetzen, unabhängig von irgendeiner Parteizugehörigkeit.
Auch die Grünen in Vaterstetten haben sich bei ihrer jüngsten Mittgliederversammlung mit breiter Mehrheit für Winkler ausgesprochen und “wollen” ihn als Bürgermeister, da Winkler für eine solide, nachhaltige Haushaltspolitik stehe. Axel Weingärtner, Sprecher der Gemeinderatsfraktion, und Günter Glier, Chef des Ortsverbands, betonen, dass das Thema “Klimaschutz” bei Robert Winkler kein Begriff für Sonntagsreden sei, sondern von ihm seit Jahren intensiv vorangebracht würde. Winkler hat über mehrere Jahre die Gemeinderatsfraktion der Grünen als parteifreier Fraktionssprecher geleitet und ist als Jurist und langjähriger leitender Ministerialrat im bayerischen Umweltministerium tätig. “Diese über alle Parteigrenzen hinweg anerkannte Kompetenz Winklers wird für die Gemeinde Vaterstetten und ihre Entwicklung förderlich sein. Die Grünen unterstützen Robert Winkler aus vollster Überzeugung auf seinem Weg ins Vaterstettener Rathaus!”, so Weingärtner.
Am 18. Juli wird sich bei einer Ortshauptversammlung der CSU entscheiden, ob Winkler für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Sein Gegenkandidat innerhalb der CSU ist Leonhard Spitzauer. Der 33-Jährige sitzt seit 2016 für die CSU im Vaterstettener Gemeinderat und Kommandant der Feuerwehr Parsdorf-Hergolding. Ein Gespräch mit den Beiden lesen Sie in der Frühlingsausgabe von LIVING&style, die Ende März erscheint.
(Foto: Ilona Stelzl, The Point of View Photography)