Nach zwei Jahren ergiebiger Arbeit an Frage wie “Was macht einen Helden aus?”, “Sehen Heldenbilder in ganz Europa gleich aus?” oder “Welche Helden finden sich in der Literatur?” hat der Wahlkurs “ERASMUS” am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten (HGV) sich am Wochenende zum Sommerfest in der Mensa der Schule getroffen. Im Rahmen des Projektes gehen rund 100 Schülerinnen und Schüler in Norwegen, Portugal, Italien und am HGV diesen Fragen auf den Grund, tragen ihre Ergebnisse zusammen und präsentieren sie, während Corona nur bei Online-Treffen, jetzt aber auch wieder live vor Ort, den Teilnehmern der anderen Ländergruppen. “Das Projekt beinhaltet drei Reisen für unsere Schüler”, erklärt Kristina Wiese, Lehrerin am HGV und zusammen mit ihrer Kollegin Susanne Kaufmann Organisatorin des Projekts. “Ende November waren wir bereits in Genua und vor den Osterferien in Mafra in Portugal. Im Dezember kommen Vertreter der Gruppen aus allen Ländern dann zu uns und im April fliegt eine Gruppe des HGV dann noch zum letzten Treffen und Austausch nach Norwegen. ”
Damit der Projektaustausch nicht nur über die Landesgrenzen bei den gegenseitigen Besuchen hinweg gelingt, müssen alle Teilnehmer das ganze Jahr über bereit sein, Lektüren zu lesen oder sich auch über das Thema Nationalsozialismus sowie nationale und europäische Werte Gedanken zu machen und auszutauschen, wenn sie sich alle zwei Wochen zu ihrem Kurs treffen. Ein Zwischenfazit der Teilnehmer: Und umso länger die Arbeit an der Definitionsfrage “Held” dauert, um so schwieriger gestaltet sich die Lösungsfindung. “Für den einen ist der Hund Lassie ein Held. Für andere ist jemand ein Held, der einer alten Dame über die Straße hilft. Für den dritten gibt ein Held sein Leben für einen anderen”, fasst Kristina Wiese die Gedanken zusammen. Auch wenn die Suche nach dem Unterschied zwischen “lediglich heldenhaftem oder couragiertem Verhalten und einem wahren Helden” für die Schülerinnen und Schüler noch nicht beendet ist, ließen sie es sich nicht nehmen, bei ihrem Sommerfest in der Schule zu feiern und einige ihrer vorläufigen Ergebnisse auf Stellwänden zu präsentieren.
Ursprünglich war das Projekt auf die Dauer von zwei Jahren angelegt, wurde wegen der Reisebeschränkung während der Pandemie aber nun um ein Jahr verlängert. Am Ende des Projektes soll dann in Brüssel ein von allen Ländergruppen gemeinsam erstellter Helden-Comic für das ERASMUS-Programm in Brüssel präsentiert werden. ERASMUS ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa.