Serie über Jugendliche begeistert Jury

von Catrin Guntersdorfer

Der Vatersettener Marcus Roth wird heute (13.04.) im nordrhein-westfälischen Marl mit dem Grimm-Preis ausgezeichnet. Er bekommt die Auszeichnung für die Drehbücher zur Produktionsserie “5vor12” in der Kategorie Kinder & Jugend. Der als Produzent und Autor tätige 50-Jährige hat die Bücher zusammen mit Tillmann Roth zu der 24-teiligen Serie geschrieben, die vergangenes Jahr auf dem Kinderkanal KIKI ausgestrahlt wurde. In der Produktion, in der fünf Jugendliche, die bereits mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, mit zwei Trainern sechs Wochen auf einer Hütten in den bayerischen Bergen verbringen, sind die Rollen der Jugendlichen und der Sozialarbeiter überwiegend durch Laiendarsteller besetzt. Der Camp-Aufenthalt kann den fünf Jungs den Jugendstrafvollzug ersparen. Jedoch müssen sie in den Bergen erst lernen, für sich selbst zu sorgen und erfahren hierbei, wie schwer das Leben sein kann, wenn man sich um alles selbst kümmern muss. Zudem sind sie dazu gezwungen, sich mit ihrem bisherigen Leben auseinanderzusetzen und müssen überlegen, wie die Zukunft für sie aussehen könnte.

Die Jury begründet ihre Wahl mit der präzisen Recherche Roths, die aber den Darstellern noch genügend Spielraum für spontane Ausbrüche lassen. Als fiktionale Serie erhält “5vor12” durch die Wahl der Darsteller einen nahezu dokumentarischen Charakter und eine Authentizität, deren intensiver Wirkung man sich kaum entziehen kann. Für ein junges Zielpublikum ist “5vor12” in den Augen der Jury die optimale Kombination, um sich auf die Erzählstrecke einzulassen und gibt selbst für ältere Zuschauer einen gelungenen, fesselnden Einblick.

Der Grimme-Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Fernsehsendungen in Deutschland. Er wurde nach dem ersten Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunfunks, Adolf Grimme benannt.