Beim großen Finale des 6. Deutschen CanSat-Wettbewerbs wurde die Raumfahrtstadt Bremen wieder zum Treffpunkt für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Deutschland. Und hier konnte das Humboldt-Gymnasium Vaterstetten den dritten Platz mit ihrer Gruppe “Apoapsis”, bestehend aus sechs Zwölft- und zwei Neuntklässlern, belegen. Die technisch anspruchsvolle Bodenstation des Teams um Physiklehrer Sebastian Bauer hat die Jury überzeugt. Damit empfingen die Schüler die Daten der in seinem CanSat verbauten Kameras, um daraus eine Höhenkarte vom Boden zu erstellen. Vergangene Woche (23. bis 27. September) präsentierten die CanSat-Schulteams einer Jury aus Experten der Luft- und Raumfahrtbranche ihre selbst entwickelten Minisatelliten. Den Höhepunkt der Kampagne kennzeichnete dabei der Starttag am Mittwoch (25.09.): Bei einem Raketenstart auf dem Flugplatz in Rotenburg/Wümme hat sich gezeigt, welches CanSat-Team die monatelange Vorbereitungszeit, von der ersten Idee bis zum funktionsfähigen CanSat (englisch für „Dosensatelliten“), am besten nutzen konnte.
Die Schüler der Baldhamer “Apoapsis”- Gruppe hatten es sich zur Aufgabe gemacht, einen Mini-Satelliten in der Größe einer Getränkedose zu konstruieren, der dann mit einer Rakete der ESA in Bremen auf ca. 1000m Höhe abgeworfen wurde und dabei verschiedene Messdaten wie Luftdruck und Temperatur sammelte. Zudem klappte der CanSat des “Apoapsis”-Teams während des Falls zwei Kamera-Arme aus, machte damit 3D-Aufnahmen und stabilisierte sich währenddessen mithilfe eines Reaktionrads. Für die sichere Landung entfaltete sich ein Fallschirm.
Der Wettbewerb wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt. Der erste Platz ging dabei dieses Jahr an die Gruppe “CANone” aus Wolfsburg, Niedersachsen. Platz Zwei belegte “GiS Worlds” aus Wolfenbüttel, Niedersachsen.
Die Startkampagne des mittlerweile 6. Deutschen CanSat-Wettbewerbs war der Abschluss einer intensiven Vorbereitung. In der Kampagnen-Woche erhielten die Schulteams Einblicke hinter die Kulissen der Bremer Raumfahrtindustrie, tauschten sich untereinander aus. Vor allem schlug die Stunde der Wahrheit: Ein halbes Jahr hatten die Nachwuchsforscherinnen und -forscher Zeit, über ihren CanSats zu grübeln, zu tüfteln und zu schrauben, bevor sie am 25. September mit einer Rakete in Richtung Weltraum in eine Höhe von 700 Metern befördert wurden. Das Ziel: Auf dem Weg zurück zur Erde sollten unterschiedliche Missionen absolviert werden. Am Ende floss allerdings nicht nur der erfolgreiche Abschluss in die Bewertung der Jury ein, sondern es wurde ebenso das Projektmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit der Teams bewertet. Darüber hinaus war die Finanzierung ihrer Projekte durch Sponsoren von den Teams selbstständig zu bewerkstelligen. Ihre Fortschritte und Ergebnisse mussten sie in schriftlichen Berichten festhalten – ähnlich wie in einer Raumfahrtmission.