Beim „Humboldt hilft“-Tag im Vaterstettener Gymnasium treten die Schüler alljährlich zum Sponsorenlauf für Vaterstettens Partnerstadt Alem Katema an. Über 700 gingen Mitte Juli an den Start. Am Dienstag konnte Schulleiter Rüdiger Modell den Vertreten des Vereins einen Scheck über 14.500 € überreichen. Das ist die bislang höchste Summe, die bei dem Sponsorenlauf zusammengekommen ist. Wenn man bedenkt, dass ein Monatslohn in Äthiopien rund 40 Euro, die Summe also mehr als 30 Jahresgehältern entspricht, kann man sich in etwa vorstellen wie groß die Hilfe ist.
Gelaufen wurde vor zwei Wochen auf einer ca. 700 Meter langen Strecke durch den Vaterstettener Sportpark. Allen Startern hatten dabei ein oder mehrere Sponsoren versprochen, für jede gelaufene Runde einen bestimmten Geldbetrag zu spenden. Als Unterstützung gingen dieses Jahr auch einige Äthiopien an den Start: Vier Bürger aus der Partnerstadt Alem Katema, die zu dieser Zeit zu einem zweiwöchigen Besuch in Vaterstetten waren. Darunter der Landrat von Merhabete und der Bürgermeister von Alem Katema. Hinzu kam eine dreiköpfige Diplomaten-Delegation, die zur 20-Jahr-Feier des Vereins „Partnerschaft mit Alem Katema“ am Abend extra wegen des Laufes einen Tag früher angereist waren. Vizekonsul Ketema Haile Minuta freute sich anschließend über die Gastfreundschaft und die tiefe Zuneigung der Menschen zu Alem Katema: „Jeder – ob alt oder jung – hat über Alem Katema geredet.”
Organisiert hat den Lauf Humboldt-Lehrerin Stefanie Wiedenmann und ihr Team. Wohl nicht zum letzten Mal. Der Besuch aus Alem Katema hat sich gleich am ersten Tag in Vaterstetten von Direktor Rüdiger Modell durchs Humboldt-Gymnasium führen lassen. Dabei wurde auch über eine Partnerschaft zwischen dem Gymnasium und Schulen in Alem Katema gesprochen. Das wird jedoch noch dauern – eine ganz konkrete Verbindung gibt es jedoch schon: Der Neubau der Bibliothek in Alem Katema wurde im Mai 2013 wie das Gymnasium nach den Gebrüdern Humboldt benannt. Als Anerkennung dafür, dass das Gymnasium seit Jahren der größte Spender des Partnerschaftsvereins ist.
So ließen es sich in diesem Jahr Partnerschafts-Initiator und Altbürgermeister Peter Dingler, Vereins-Revisor und 3. Bürgermeister Günter Lenz sowie Vereins-Kassier Erich Mack nicht nehmen, den 14.500 Euro Scheck persönlich entgegen zu nehmen.
Auch für diese erneute Spende wird sich ein ganz konkreter und nützlicher Zweck finden. Da ist sich Anton Stephan, der Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, ganz sicher: „Vermutlich werden wir auch diesmal wieder in Richtung Bildung gehen. Seit Jahren wünschen sich unsere äthiopischen Freunde einen dritten Kindergarten. Jetzt könnte es soweit sein.“ Voraussetzung ist natürlich, dass die Mitgliederversammlung des Vereins einem solchen Vorhaben zustimmt.
Die beiden Gemeinderäte Günter Lenz und Jo Neunert werden im Oktober wieder nach Alem Katema reisen.
