Auch in diesem Jahr zeigten die Finalistinnen und Finalisten des Schülerwettbewerbs „Jugend debattiert“ rhetorische Spitzenleistungen. Die Besten von ihnen wurden am Dienstag im Bayerischen Landtag als Landessiegerinnen bzw. Landessieger ausgezeichnet. Erste Preisträgerin in ihrer Altersgruppe ist Antonia Zimmermann vom Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten.
Die Schülerinnen und Schüler stellten neben fundierter Sachkenntnis auch ihre besondere Wortgewandtheit und Gesprächsfähigkeit unter Beweis, indem sie zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen Position bezogen.
Die Debatten fanden zum Thema „Sollen an ausgewählten Fernverkehrsbahnhöfen Sicherheitskontrollen wie am Flughafen durchgeführt werden?“ (Altersgruppe 1, Klasse 8-10) sowie „Sollen Straßen, Brücken und Plätze, deren Namen einen militärischen Bezug aufweisen, umbenannt werden?“ (Altersgruppe 2, Klasse 11 – 13), statt. In der ersten Altersgruppe gewann Antonia Zimmermann, Schülerin des Humboldt-Gymnasiums.
Kultusministerin Anna Stolz (FW) zeigte sich beeindruckt von den Debatten auf hohem Niveau: „Mit klaren Standpunkten, überzeugender Rhetorik und großem Respekt für die Meinungen anderer haben unserer Schülerinnen und Schüler tolle Debatten geführt, die nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich ihres Ablaufs vorbildlich waren. Das ist gelebte Demokratie! ‚Jugend debattiert‘ ist deshalb besonders wertvoll, da junge Menschen auf diese Weise ermutigt werden, sich auszutauschen, fundiert zu argumentieren und unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Ein großes Dankeschön geht an alle Beteiligten, die diesen großartigen Wettbewerb möglich machen. Für das Bundesfinale im Juni wünsche ich unseren bayerischen Gewinnerinnen und Gewinnern viel Erfolg – meine Daumen sind gedrückt!“
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) betont als Schirmherrin des Wettbewerbs:
„Gute Debatten sind eine entscheidende Grundlage für eine lebendige Demokratie. Dafür braucht es aber die Fähigkeit, zuzuhören, die Argumente anderer zu bedenken und aufzugreifen, Stellung zu beziehen und Gründe zu nennen. Dass die Jugendlichen das schon jetzt derart überzeugend können, lässt mich mit großem Optimismus für unsere Demokratie in die Zukunft blicken!“
Landtagsvizepräsident Tobias Reiß (CSU) ergänzt: „Wer früh lernt, demokratisch zu streiten, der lässt sich nicht mitreißen von gefährlicher Stimmungsmache. Die jungen Leute sehen hier bei uns: Politik ist nicht weit weg, jeder kann was erreichen und unsere demokratischen Werte leben und verteidigen. Unsere Demokratie braucht Euch!“
Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ findet auf Schul-, Regional-, Landes- und Bundesebene statt. Bei den Altersgruppen gibt es zwei Aufteilungen: Altersgruppe I in der 8. mit 10. Jahrgangsstufe, Altersgruppe II in der 11. mit 13. Jahrgangsstufe. Bei den Debatten treten jeweils zwei Pro- und Contra-Redner gegeneinander an. Jede Debatte dauert insgesamt 24 Minuten. In der Eröffnungsrunde hat jeder der vier Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um seinen Standpunkt deutlich zu machen. Einer freien Aussprache von insgesamt zwölf Minuten Dauer schließen sich vier Schlussworte von je einer Minute an. Die Jury achtet bei ihrer Bewertung auf die Sachkenntnis, das Ausdrucksvermögen, die Gesprächsfähigkeit und die Überzeugungskraft der Redner. In Bayern tauschten etwa 25.000 Schülerinnen und Schüler an rund 135 Schulen im Rahmen des Wettbewerbs ihre Argumente zu verschiedenen gesellschaftspolitischen Themen aus. Betreut wurden sie dabei von rund 1400 Lehrkräften.
„Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und die Heinz Nixdorf Stiftung. Der Landeswettbewerb in Bayern wird durch Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus finanziert und durch den Bayerischen Landtag unterstützt.