Die Fußballer des SC Baldham-Vaterstetten bekommen 2018 einen neuen Kunstrasenplatz an der am Sportgelände der B304. Das wurde gestern (25.09.) auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen.Im bis auf den letzten Platz gefüllten „Ballsaal“ im Stadion Vaterstetten wurde knapp zwei Stunden lang heiß diskutiert und das Für und Wider, und damit auch die Notwenigkeit, eines neuen Kunstrasenplatzes besprochen. Um ausreichend Trainingszeiten auch in den Wintermonaten anbieten zu können, wird der Verein in Eigenregie – neben dem Platz am Stadion – einen zweiten Kunstrasenplatz am Sportgelände an der B304 realisieren. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 800.000 Euro. Einleitend stellte Helmut Lämmermeier, Abteilungsvorstand der Fußballabteilung, das Projekt den rund 100 anwesenden aktiven und passiven Vereinsmitgliedern vor.
Seit Jahren sind die Trainingskapazitäten an den Sportstätten des SCBV nach Auskunft der Vorstände völlig überlastet. Meist trainierten, gerade in den Wintermonaten, 4 Mannschaften gleichzeitig auf einem Platz. “Zwar werden wir von der Gemeinde für unsere Arbeit immer gelobt. Wenn es um die Finanzierung von neuen Plätzen geht, werden wir aber allein gelassen!”, fand Lämmermeier deutliche Worte im Rahmen der Versammlung. “Wir jammern jetzt seit Jahren rum. Es ist Zeit endlich was zu tun. Und wir müssen es selbst in die Hand nehmen.” Das Vorhaben des Vereins war kürzlich auch Thema im Gemeinderat. Bereits seit vergangenem Jahr steht der SCBV in Verhandlungen mit der Gemeinde, die sich auf Grund der Haushaltslage nicht im Stand sieht, das Projekt zeitnah zu finanzieren.
Die geplante Finanzierung des Vorhabens wurde auf der Mitgliederversammlung genau vorgestellt. Die Finanzierung wird demnach auf drei Bausteinen basieren. Zum einen wird ein Zuschuss durch den bayerischen Landessportverband in Höhe von etwa 160.ooo Euro erwartet, wobei dieser zur Hälfte als Barzuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen gewährt wird. Zum anderen rechnet man mit einem Investitionszuschuss von rund 120.000 Euro durch die Gemeinde. Den Hauptanteil der Kosten von 520.000 Euro stemmt der Verein aber selbst. Hierfür wurde auf der gestrigen Versammlung eine Sonderzahlung der Mitglieder beschlossen. Diese sieht vor, dass von jedem Mitglied der Fußballabteilung für die nächsten 10 Jahre jährlich eine Sonderzahlung in Höhe vom 31,25 Euro geleistet wird. Das betrifft auch die rund 600 Verträge der im Verein aktiven Kinder. Um dies zu ermöglichen war eine Änderung der Satzungsordnung nötig. Auch diesem Vorhaben wurde von den anwesenden Stimmberechtigten mehrheitlich zugestimmt.
Lämmermeier und der Vorstand sehen die Satzungsänderung und die damit verbundene Erhebung von Sonderzahlungen als gerechtfertigt. “Fußball darf komischerweise immer nichts kosten”, so Lämmermeier. “Wenn man die Kosten für eine Trainingsstunde bei überwiegend lizenzierten Trainern herunterrechnet, zahlt jeder Spieler gerade mal 50 Cent. Für eine Stunde bei einem Golflehrer oder für Nachhilfe sind Eltern bereit viel mehr zu zahlen!” Vom Vorstand waren zunächst zwei Varianten für mögliche Sonderzahlungen zu Wahl gestanden: Sonderzahlungen über 4 Jahre für je 78 Euro oder Zahlungen über 8 Jahre von je 39 Euro. Es wurde jedoch dem Wunsch der Mitglieder nachgegangen, die Sonderzahlungen möglichst gering zu halten und dafür eine längere Laufzeit zu wählen.
Die Ausschreibung für den neuen Kunstrasenplatz soll nun möglichst zeitnah erfolgen, damit im Frühjahr 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Im Herbst 2018 soll der Platz bereits bespielbar sein.