Während die Polizei fieberhaft nach dem Feuerteufel sucht, der für acht Brandstiftungen seit dem 1. April verantwortlich gemacht wird, zieht der Kommandant der Feuerwehr Grasbrunn, Hannes Bußjäger, Bilanz. Alleine rund 180.000 Liter Löschwasser wurden verbraucht. Dazu kommen die Einsatzstunden, die Einsatzfahrzeuge sowie der Schaden an dem Jungwald. Kosten, die der Brandstifter zu tragen hätte, sollte er tatsächlich gefunden werden.
Lobende Worte hat Bußjäger ausdrücklich für seine eigenen Feuerwehrler sowie die Gemeindeverwaltung. Nicht nur, dass sich Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) nach dem Brand telefonisch aus dem Urlaub gemeldet habe, um sich nach dem Wohl der Einsatzkräfte zu erkundigen. Es sei auch bei langen Trockenperioden stets ein Fahrzeug des Baubetriebshofs für den Transport von Löschwasser bei der Feuerwehr Grasbrunn stationiert. “Bei beiden Bränden hat die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Feuerwehren, aber auch mit den Landwirten, die das Wasser in den Wald transportiert haben, sehr gut geklappt”, sagt Bußjäger gegenüber B304.de
Wie vor zehn Jahren
Alleine beim gestrigen Brand mussten rund 90.000 Liter Löschwasser in das Waldstück gebracht werden. Am vergangenen Sonntag waren es laut Bußjäger annähernd genauso viel. Dazu kommen noch die Schäden im Wald sowie die Einsatzstunden und der Einsatz der Fahrzeuge. Wird der Brandstifter gefasst, wird dieser zur Kasse gebeten. Doch die Wahrscheinlichkeit dürfte gering sein. „Wir haben hier ja vor genau zehn Jahren schon einmal eine Serie mit Brandstiftungen gehabt, aber auch damals hat man niemand erwischt“, so Bußjäger. Man habe zwar damals drei Personen im Verdacht gehabt, unter anderem einen Feuerwehrler, aber man habe niemand etwas nachweisen können.
Zeugen dringend gesucht
Wie der Brandstifter das Feuer gelegt hat, ist noch unklar. Hinweise auf einen Brandbeschleuniger wurden offenbar nicht entdeckt. Fakt ist aber, dass der oder die Täter offenbar sehr genau gewusst hat, wie er vorzugehen hat. Auch deshalb hat er sich wohl die nahezu gleiche Stelle ein zweites Mal ausgesucht. Da in dem Waldstück nahe Keferloh viele Fußgänger und Jogger unterwegs sind, setzt die Polizei jetzt auf Zeugen und bittet dringend darum, sich zu melden, wenn man Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit den Bränden stehen könnten. Zeugen werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 13, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.