Der langjährige o2-Chef, Dr. h.c. Rudolf Gröger aus Baldham, ist in der Nacht zum 6. Oktober im Alter von 60 Jahren überraschend gestorben. Gröger, der ursprünglich von T-Systems zu VIAG Interkom (heute Telefónica Deutschland) gekommen war, leitete das Unternehmen von 2001 bis 2007 als Vorstandsvorsitzender von o2 Germany. Innerhalb nur eines Jahres brachte er o2 Germany in die Gewinnzone und stieg in die Top 100 der Unternehmen in Deutschland auf.
Gröger machte die Marke o2 durch persönliches Engagement weit über die Fachwelt hinaus bekannt. Er lud bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie die Schauspielerin Veronica Ferres oder die Opernsängerin Anna Netrebko ein, für o2 Werbung zu machen, auch Dieter Bohlen kam zur Einweihung des o2-Flagship-Stores am Münchner Marienplatz vorbei, wo neben Fachpublikum auch die Boulevardpresse auf “Rudi” wartete. 2007 verließ Gröger das Unternehmen, startete mit Partnern einen Mobilfunk-Discounter mit dem Namen Snoog Mobile und engagierte sich als Präsident der Munich Business School. Für seine “zukunftsweisende Sicht auf die Telekommunikation” verlieh ihm die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität München die Ehrendoktorwürde. Gröger war gesellschaftlich engagiert, Mitglied mehrerer Beiräte und Business Angel für zahlreiche Start-Ups, wofür er den Bayerischen Verdienstorden erhielt.
Gröger lebte mit seiner Frau Angelika seit rund 30 Jahren in der Gemeinde Vaterstetten, zuletzt in Baldham. Der Präsident der Munich Business School hinterlässt die Zwillingssöhne Christian und Michael. In einer Todesanzeige verabschieden sich Studierende und Mitarbeiter der Hochschule mit den Worten: “In tiefer Trauer und Verbundenheit nehmen wir Abschied von einem bewundernswerten Menschen, hoch geschätzten Kollegen sowie richtungsweisenden Vorbild.” Und Telefónica Deutschland schreibt: “Rudolf Gröger hat der Telekommunikationsindustrie in Deutschland entscheidende Impulse geliefert und die Entwicklung von Telefónica Deutschland und seiner Marke o2 maßgeblich geprägt.”
2005 sagte der engagierte Unternehmer in einem Interview mit dem Magazin LIVING&style: “Es gibt viele Menschen, für die Arbeit ein Selbstzweck ist, auch wenn sie wirtschaftlich keinen großen Erfolg bringt. Ich habe das große Glück neben Spaß an meiner Arbeit auch den wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Ganz wichtig ist mir natürlich meine Familie. Außerdem bin ich, ich gebe es ja zu, ein Autonarr und genieße das ein oder andere schnelle Auto.” Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und den Angehörigen.
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet an diesem Mittwoch (14.10.), um 12.45 Uhr im Nordfriedhof München (Ungererstraße 130) statt.