Eltern, deren Kinder die Krippe oder Kindertagesstätte eines privaten Trägers in Haar besuchen, erhielten kürzlich die Info, dass sich die Betreuungsgebühren ab Juli anpassen werden. Die Preiserhöhung fällt deutlich aus: In der Krippe werden bis knapp 60 Prozent mehr fällig, in der Kindertagesstätte zahlen Eltern eines Kindergartenkindes, das über 3 Jahre alt ist und über 9 Stunden betreut wird nach Abzug des Freistaats-Zuschusses künftig das 4,67-fache, nämlich 467 statt bislang 100 Euro. Wer sein Kind in der Kita bis zu 5 Stunden betreuen lässt, zahlt inklusive Essensbeitrag und nach Abzug des Zuschusses das 3,23-fache. Auch die Essenspreise wurden erhöht, von monatlich 72 auf 90 Euro.
Die Haarer SPD zeigte sich in der vergangenen Woche besorgt und veröffentlichte eine Pressemitteilung. Sie beklagte die Informationspolitik des Bürgermeisters Andreas Bukowski (CSU): „Grund sollen neben gestiegenen Kosten unter anderem fehlende finanzielle Unterstützung der Gemeinde sein. Da die Haarer SPD Erhöhung in dieser Größenordnung nicht für vertretbar hält, hat sie sich umgehend mit dem Rathaus in Verbindung gesetzt, um den Sachverhalt möglichst schnell zu klären. Bisher hatte Bürgermeister Bukowski es versäumt, den Gemeinderat über die Vorgänge zu informieren.“ Auch telefonisch habe die Verwaltung Auskünfte verweigert, so die Sozialdemokraten.
Rund eine Woche später reagierten nun Gemeinde und Einrichtung und veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung an die Eltern, die auch an die Presse verschickt wurde. Es seien „einige Gerüchte und Falschinformationen im Umlauf“, die man richtigstellen wolle, so der Gemeinde-Pressesprecher Martin Schrüfer. Die Gemeinde betont gegenüber den Eltern, keinerlei bestehenden Förderungen gestrichen oder gekürzt zu haben. „Die tatsächlichen Hintergründe für die Erhöhung hat die Geschäftsleitung der Kita Haar gGmbH Ihnen am Do. 30 April persönlich erläutert und auch dann in einer Email an alle Eltern verschriftlicht“.
Man arbeite jetzt intensiv zusammen, um die Gebühren auf Haarer Niveau beibehalten zu können. Die 132 Betreuungsplätze sollen erhalten bleiben.