Zwei aktuelle Fälle, zwei Opfer, über 60.000 Euro Schaden – und dieselbe perfide Masche: Schockanrufe. Während es Ende Juni eine Frau in Erding traf, wurde am 2. Juli nun auch eine 73-Jährige aus Zorneding Opfer der Betrüger. Die Kriminalpolizei warnt eindringlich – und betont: Diese Anrufe können jederzeit und überall passieren.
Tränen, Druck, Lügen – und am Ende: Geld weg
In beiden Fällen traten die Täter professionell und skrupellos auf. In Erding gaukelten sie einer 63-Jährigen vor, ihre Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Nur durch die Zahlung einer hohen Kaution könne eine Haftstrafe abgewendet werden. Die Frau übergab Bargeld und Schmuck im Wert von rund 43.500 Euro direkt vor ihrer Haustür an eine angebliche „Abholerin“.
Nur wenige Tage später der nächste Fall – diesmal in Zorneding: Eine angebliche Polizeibeamtin forderte eine Seniorin auf, Wertgegenstände und Bargeld in ein Gefäß zu legen und dieses im Flur des Hauses zu deponieren. Die Begründung: angebliche Einbrüche in der Nachbarschaft. Die 73-Jährige tat wie geheißen – und wurde bestohlen. Schaden: über 20.000 Euro.
In zwei weiteren, ähnlichen Fällen im Raum Poing hatten die Täter weniger Erfolg – die Angerufenen wurden misstrauisch und legten auf. Doch der Fall zeigt: Die Welle dieser dreisten Betrugsmasche rollt weiter – und kennt keine Gemeindegrenzen.
Warum warnen wir schon wieder?
Weil jeder Mensch, der auf diese skrupellosen Täter hereinfällt, einer zuviel ist. Und weil das Vorgehen jedes Mal ähnlich ist, aber leider immer noch funktioniert. Die Polizei warnt nicht zum ersten Mal – aber offenbar noch nicht oft genug.
Die wichtigsten Verhaltenstipps der Polizei:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Legen Sie im Zweifel einfach auf.
- Die Polizei ruft nie mit der Notrufnummer 110 an. Sehen Sie diese auf dem Display: Auflegen!
- Rufen Sie Ihre Angehörigen direkt selbst an – aber nicht über die Rückruftaste.
- Geben Sie am Telefon niemals Informationen zu Ihrem Vermögen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu – oder rufen Sie die echte Polizei unter 110.
- Sprechen Sie mit älteren Familienmitgliedern über diese Masche. Aufklärung kann schützen.
Mehr Informationen zur Betrugsmasche und zu Präventionsmaßnahmen gibt es auf der Seite der bundesweiten Kampagne „LEG AUF!“ (www.polizei-beratung.de).
