Einen Namen hat das neue Wohngebiet auf dem ehemaligen Kugler Gelände in Grasbrunn schon: „Kugler26“. Damit wirbt der Bauträger, die Pöttinger Immobiliengruppe, bereits im Internet. Die „26“ steht dabei für die bisherige Hausnummer an der Möschenfelder Straße. Gestern Abend hat nun auch der Bauausschuss der Gemeinde Grasbrunn in seiner Sitzung die Planungen für das rund 20.000 Quadratmeter große Areal mit bis zu 24 Wohnungen, 6 Doppel- und 2 Einfamilienhäuser grundsätzlich genehmigt – allerdings mit Detail-Änderungen.
“Auf dem ehemaligen Gelände der Feinkost Kugler Manufaktur bauen wir moderne Eigentumswohnungen und familienfreundliche Doppelhäuser”, ist auf der Internetseite www.kugler26.de zu lesen – von deren Existenz man allerdings wissen muss, um sie über Google zu finden. Und weiter: “Das Objekt befindet sich in der Planungsphase” – übrigens bereits seit rund zwei Jahren. Mit den Abschluss des Bebauungsplanverfahrens ist 2015 zu rechnen, heißt es aus dem Grasbrunner Rathaus. Ein erster Schritt in diese Richtung ist bei der gestrigen Bauausschusssitzung erfolgt. Die Ausschuss-Mitglieder votierten grundsätzlich für den vorgelegten Plan, der bereits durch das Münchner Architektenbüro “Zeitler und Blaimberger” vier Mal nachgebessert werden musste. Unter anderem hatte der Rat in seiner Novembersitzung gefordert, dass aus einem als Doppelhaus geplanten Gebäude unten links im Bild (Nr. 14) ein Einfamilienhaus werden und dieses über einen 3,5 Meter breiten Eigentümerweg mit dem Auto zu erreichen sein solle.
Die angrenzende Bgm.-Georg-Hiltmair-Straße mit insgesamt 16 Reihenhäusern, die ebenfalls von der Pöttinger Immobiliengruppe realisiert wurden, ist künftig über einen schmalen Fußweg zu erreichen. Durch das neue Wohngebiet führt eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße, die einen eigenen Namen bekommt. Zudem wird es einen 120 Quadratmeter großen Spielplatz für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren geben. Auch eine Kita ist auf einer Fläche von über 1.000 Quadratmetern bereits im Plan eingezeichnet, wobei dies aktuell noch nicht spruchreif ist und ohnehin in den Aufgabenbereich der Gemeinde Grasbrunn fallen würde.
Für die künftigen Bewohner der 2 – 4-Zimmer-Wohnungen, die an der Stelle der einstigen Produktionsstätte von Kugler Feinkost entstehen, soll es Parkplätze in einer Tiefgarage geben, die von der Möschenfelder Straße zu erreichen ist. Insgesamt werden auf dem Kugler-Grund künftig etwa 110 Menschen leben. Zunächst müssen jedoch noch Details an dem Bebauungsplan geändert werden, bevor dann der Gemeinderat darüber abstimmt. Unter anderem soll der Stammumfang der zu pflanzenden Bäume in dem Gebiet erhöht werden. Egal wie: Die Entscheidung des Gemeinderats dürfte wieder spannend werden, auch, weil sich der ein oder andere Gemeinderat offenbar an der geringen Anzahl öffentlicher Stellplätze stört, wie B304.de erfahren hat. Heuer wird das aber nichts mehr. Bei der letzten Gemeinderatssitzung diesen Jahres (16.12.) steht das Thema nicht auf der Tagesordnung.
Vom Bauausschuss abgelehnt wurde gestern Abend übrigens ein weiteres, davon unabhängiges Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe des Kugler-Geländes – konkret in der schräg gegenüberliegenden Möschenfelder Straße 11 in Grasbrunn. Für das 1.057 Quadratmeter große Grundstück hatte die Architektin Angelika Huber-Friedberg für einen Vaterstettener eine formlose Bauvoranfrage für den Bau von zwei Doppelhäusern mit 4 Garagen und 4 Stellplätzen zur Prüfung eingereicht. Im Rat bestand einstimmig Einigkeit darüber, dass das Grundstück für das Vorhaben deutlich zu klein sei.