Bezahlbarer Wohnraum ist im Großraum München Mangelware und auch in der Gemeinde Vaterstetten ist es für viele schwierig geworden, eine Wohnung zu finden, die sich mit einem durchschnittlichen Gehalt bezahlen lässt. Im geplanten Neubaugebiet Vaterstetten Nord-West sollen jetzt rund 130 Wohneinheiten entstehen, vorgesehen ist dabei vor allem bezahlbarer Wohnraum.“Die Nachfrage ist riesig”, erklärte Bürgermeister Georg Reitsberger kürzlich bei der Präsentation der Architektenentwürfe, die für das Neubaugebiet eingereicht worden waren. Als Sieger unter den 12 eingereichten Arbeiten, ging der Entwurf des Münchner Architektenbüros Hebensperger-Hüther zusammen mit den Landschaftsarchitekten Fischer Heumann hervor. Ihre Pläne sehen ein rund 140 Meter langes Gebäude direkt am Ortstand von Vaterstetten vor.
“Das könnte bei manchen Bürgern der Gemeinde Kopfschütteln hervorrufen”, war sich Professor Ulrich Holzscheiter bei der Vorstellung des Siegerentwurfs kürzlich im Vaterstettener Rathaus durchaus bewusst. Die Jury habe sich die Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht und einen ganzen Tag beraten, bestätigte auch Reitsberger. Zudem wurden die Entwürfe schon von Experten im Vorfeld eingehend geprüft. Letztendlich entschied man sich dann doch für die Pläne von Hebensperger-Hüther, obwohl sie von Holzscheiter “nicht als Geniestreich” bezeichnet werden konnten. Im Mittelpunkt der Pläne, die noch nicht endgültig sind und nochmals überarbeitet werden sollen, steht unter anderem auch ein autofreier Innenraum mit einem Quartierplatz und einem weiteren Marktplatz. Der im Norden liegende Quartiersplatz soll dabei rund 50 Meter höher liegen, als der Marktplatz im Süden und so ein “wohlproportioniertes und spannungsreiches Verhältnis” bilden, so der Holzscheiter bei der Präsentation der Entwürfe. Beide Plätze sollen eine angenehme Aufenthaltsqualität schaffen und attraktive Freibereiche für die Anwohner darstellen..
“Die Gemeinde Vaterstetten ist ein Ort der von seiner Vielfalt lebt und in dem auch Menschen und Familien eine Zukunft haben sollen, die nicht zu den Spitzenverdienern gehören”, so Reitsberger. Der Gemeinderat habe daher auch beschlossen, einen Teil des Neubaugebietes an der Dorfstraße nicht wie ursprünglich vorgesehen als Gewerbegebiet zu nutzen, sondern hier bezahlbaren Wohnraum zu errichten. Angestrebt wird eine Durchmischung von verschiedenen Wohnungsgrößen, so dass Angebote für unterschiedlichste Nutzergruppen, von der Familie bis zu Senioren, angesprochen werden.
