Die ersten Bauarbeiten laufen schon, doch jetzt wurde der offizielle erste Spatenstich für das neue Gewerbegebiet in Parsdorf gefeiert.
“Aus dem ehemals schönsten Acker Bayerns ist jetzt der vermutlich teuerste Acker geworden!”, berichtete Bürgermeister Georg Reitsberger den anwesenden Gästen, die sich nördlich der A94 zusammengefunden haben, wo bereits fleißig gearbeitet wird.
Schließlich soll schon in nicht einmal einem Jahr BMW in seine Hallen hier einziehen. Neben BMW wird auch noch der Maschinenbauer KraussMaffei ab 2022 nach Parsdorf umziehen und seinen Sitz von Allach in die Gemeinde verlagern. So lange will der Automobilhersteller nicht warten: Bereits im August nächsten Jahres soll im neuen Gewerbegebiet eines seiner Logistikzentren beheimatet sein.
Auch wenn von großer Bebauung noch nicht viel zu sehen ist, finden sich schon erste Teile eines Gebäudes auf dem Grundstück, das, nach Auskunft Reitsbergers, im Vorfeld auf mögliche Kriegsreste abgesucht wurde. Diese Sicherheitsvorkehrung ist auch nötig, denn in unmittelbarer Nähe errichteten die Deutschen zu Ende des Krieges einen Scheinflughafen. Mit Holzattrappen und Beleuchtung wollte man so vom Militärflughafen Riem ablenken.
„Das ist ein besonderer Tag für uns alle“ betont Jan van Geet, CEO des belgischen Investors VGP. 2013 erwarb seine Firma das Ackerland zwischen Parsdorf und Grub. „Eine schwierige Aufgabe“ sei die Realisierung gewesen, so van Geet. Nur durch die Unterstützung der beiden Mieter sei das Projekt umsetzbar geworden, da ein Flächentausch mit dem Freistaat nötig gewesen ist: „Wir haben gelernt, dass man manchmal groß denken muss“. Besonders wies van Geet auf die große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hin, mit der man 6000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen möchte.
Durch den Flächentausch mit dem Freistaat sei das Grundstück sehr teuer geworden, berichtet Bürgermeister Georg Reitsberger und lobte van Geet für seine Hartnäckigkeit: “Aufgeben gibt es für ihn wohl nicht, obwohl wir oft genug kurz vor dem Scheitern waren!“ Reitsberger freut sich jetzt über das Ergebnis und sieht das Gewerbegebiet als “einen Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde“, durch den über 2000 Arbeitsplätze entstehen sollen.