Heute Vormittag übergaben die Initiatorinnen der Online-Petition “Pro Radwege in der Gemeinde Grasbrunn” 692 Unterstützer-Unterschriften an Bürgermeister Klaus Korneder. Der machte jedoch wenig Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung. Die Gespräche mit einigen Grundstückseigentümern seien festgefahren. Daher habe der Gemeinderat jüngst beschlossen, dass die Verwaltung eine Alternative prüfen solle. Die allerdings könnte an den Kosten scheitern.
Das Votum war eindeutig: Rund 700 Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Monaten für “Fahrradwege für die Gemeinde Grasbrunn” ihre Stimme abgegeben. Rund 550 von ihnen online, der Rest hat sich in eine Unterschriftenliste in der Post-Agentur eingetragen. Die Begeisterung über das Vorgehen war bei Klaus Korneder, dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde, verhalten. Seine Verhandlungsposition gegenüber den Grundstückseigentümern sei dadurch geschwächt worden, sagte er bei der Übergabe der Unterschriften. Gleichzeitig machte Korneder (SPD) aber auch deutlich, dass es wohl ohnehin auf absehbare Zeit keine Einigung mit einigen Eigentümern gebe. Zu unterschiedlich seien die Vorstellungen. Dabei gehe es wohl weniger um die finanziellen Konditionen, als um darüberhinaus gehende Forderungen, die mit dem Verkauf einhergehen sollten. Man habe sich daher jüngst im Gemeinderat darauf verständigt, die Gemeindeverwaltung prüfen zu lassen, was es kosten würde den Verbindungsweg von Grasbrunn zum Neukeferloher Friedhof zum Fahrradweg umzubauen. Eine erste vorsichtige Kostenschätzung belaufe sich auf rund 400.000 Euro. Die allerdings müsste die Gemeinde selbst übernehmen, anders als bei einem Fahrradweg entlang der M25, denn dafür würde das Landratsamt München aufkommen.
Sandra Schwarzmann und Sylke Würmeling, die beiden Initiatorinnen der Online-Petition, wollen weiter für ein Radwegenetz in der Gemeinde kämpfen und haben deshalb Korneder Unterstützung bei den Gesprächen mit den Grundstückeigentümern angeboten. Für Korneder selbst ist das keine Option, weil auch Mediatoren seiner Meinung nach die unüberbrückbaren Positionen wohl nicht zusammenbringen könnten. Besonders hoffnungsvoll waren die Beiden nach dem Gespräch im Rathaus daher nicht. “Schade, dass Dinge, die in anderen Gemeinden möglich sind, in Grasbrunn offenbar nicht funktionieren”, sagten sie. Und wiesen noch einmal auf die Bedeutung der Radwege, insbesondere für die Sicherheit der Kinder, hin, aber auch für die Lebensqualität vor Ort.