Neubürger an Haustüre begrüßt

von Catrin Guntersdorfer

Nach einem Umzug fällt der Anschluss an die neue Gemeinde und das neue Umfeld oft nicht leicht – vor allem in einem Neubaugebiet, in dem sich noch keiner richtig kennt. Da kann es hilfreich sein, von Gemeindebürgern freundlich begrüßt zu werden.
Das hat sich ein Arbeitskreis aus katholischen und evangelischen Ehrenamtlichen nun zur Aufgabe gemacht und im Gebiet Vaterstetten Nord-West an insgesamt 150 Haustüren geklingelt und die neuen Einwohner willkommen geheißen. Viele waren zunächst eher zurückhaltend, nachdem sie nach altem bayerischen Brauch mit Brot und Salz beschenkt wurden – „erwarten die jetzt eine Gegenleistung?“ schwirrte wohl einigen durch den Kopf. Freude macht sich dann breit, wenn die Ehrenamtlichen einfach nur zeigten, „dass wir da sind“ und ihre Gegenüber schlicht als Neubürger wahrnahmen, erklärt Fritz Bayerlein vom
Pfarrgemeinderat Vaterstetten, der die Aktion mit ins Leben gerufen hat.
Neben Brot und Salz wurde auch ein umweltfreundlicher Brotbeutel mit dem Spruch „Der Mensch lebt auch von Brot, aber nicht von Brot allein“ und eine Einladung zu einem offenen Begrüßungstreffen in der Kinderkrippe im neu gebauten Luise-Bayerlein-Haus überreicht. Dieses Angebot wurde von ca. 70 Teilnehmern – darunter Familien, Alleinstehende, Senioren – wahrgenommen: Nach einer Begrüßung durch Fritz Bayerlein, Bereichsleiterin Jennifa Buljan, Pfarrer Hans-Joachim Brennecke, Pfarrer Stephan Opitz und Bürgermeister Georg Reitsberger, die das ehrenamtliche ökumenische Engagement lobten, war Raum für gegenseitiges Kennenlernen. Dabei wurde insgeheim darauf Wert gelegt, dass Bewohner derselben Straßen miteinander ins Gespräch kamen. Ebenfalls zur Sprache kam die Frage der Benennung des neuen Vaterstettener Viertels: Den Begriff „Vaterstetten Nord-West“ fanden Viele weniger passend; stattdessen sprach sich nach einer kleinen Diskussion die Mehrheit für „Dorf-Anger“ aus. Der Namensvorschlag soll an die Gemeinde weitergeleitet werden.

Neubürger im Gespräch
untereinander und mit Ehren- und Hauptamtlichen. Im Hintergrund die Wohnsiedlungen des neugebauten
Viertels Vaterstetten Nord-West – oder des Dorf-Angers, wie es nun vorgeschlagen wurde. (Foto. privat)