Die Buskinder aus den Dörfern der Gemeinde Haar haben es morgens manchmal ganz schön eilig, pünktlich ins Klassenzimmer zu kommen: Gerade mit den derzeit vielen Baustellen auf der Autobahn aber auch in Haar, laufen die Straßen der Gemeinde im morgendlichen Berufsverkehr schon mal voll und der Schulbus kommt zeitlich knapp an den Schulen an. Jetzt startet der MVV, initiiert von der Gemeinde, einen Versuch. Ob aus Gronsdorf, Salmdorf oder Ottendichl. Für die Schulkinder aus den Ortsteilen beginnt der Morgen mit einer Busfahrt. Zwei Busse der Linie 242, ein regulärer und ein Verstärkerbus für die Schulfahrt, starten morgens kurz hintereinander am Gronsdorfer Bahnhof und sammeln nach und nach die Kinder ein. Doch eine ganze Reihe Eltern
haben sich mittler weile dazu entschlossen, ihre Kleinen selbst in die Schule zu fahren. Eine Entscheidung, die aus der Warte der Eltern durchaus verständlich erscheint: Gab es doch die letzten Jahre eine Reihe Probleme mit dem Bus. Optimal ist die Anfahrt mit den privaten Fahrzeugen aber sicher nicht. Denn viel Verkehr schadet neben der Umwelt auch der Sicherheit der Schulzentren.
Einer der Gründe für die Eltern war der zeitliche Druck, den vor allem die Jagdfeld-Grundschüler aus Gronsdorf haben. Nach Plan sollte der Bus um 7.46 Uhr an der Schule sein. Da die Kinder noch den Pausenhof durchqueren müssen ( Haltestelle ist an der Waldluststraße) wird es gerade für die Kleineren knapp. Zusätzliches Problem: Der Bus lässt gerade in Zeiten des A99-
Umbaus auf der Vockestraße viel Zeit liegen, denn hier ist ohnehin viel Verkehr um diese Uhrzeit. Steht der Verkehr auf der Autobahn, steht er gerne auch auf der B471. Deswegen gibt es ab dem 2.Mai eine Änderung im Fahrplan und eine neue Streckenführung für den Verstärkerbus: Während der im Fahrplan offiziell eingetragene 242er-Bus nach wie vor um 7.25 Uhr am Gronsdorfer S-Bahnhof startet, fährt der Verstärkerbus nun bereits um 7.24 Uhr los. Das sind lediglich zwei Minuten früher als
bisher und tatsächlich ist die Ankunftszeit auch genau diese zwei Minuten früher an der Jagdfeldschule eingetragen, nämlich um 7.44 Uhr. Doch die wird dann aller Voraussicht nach auch eingehalten werden können, denn auch die Route des Verstärkerbusses wurde verändert. Der Bus biegt künftig von der B471 direkt in die Leibstraße und steuert dann direkt die Schulen an. Die wenig genutzte Teilstrecke über die B471 zur B304 entfällt. So werden zwei Haltestellen eingespart und auch die Fahrt über die Bundesstraßen, die oft Verzögerungen brachte.
Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller hofft, dass der Plan aufgeht. „Es ist ein Versuch, der dem Schulbus eine erneute Chance geben soll. Denn sowohl für die Eltern als auch für die Kinder ist es positiv, den Schulweg mit dem öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen. Aber funktionieren muss es. Das ist klar.“