Mülldetektivin auf Streife

von Leon Öttl

Seit einiger Zeit hat das Umweltamt der Gemeinde Vaterstetten eine Mitarbeiterin im Außendienst, die sich selbst als „Mülldetektivin“ bezeichnet. Im Umweltausschuss stellte sie ihre Arbeit vor und zog Resümee. 

Die Abfallsituation in der Gemeinde stieß vielen Bürgerinnen und Bürgern übel auf – es herrschten lange „katastrophale Zustände“, so die Mitarbeiterin. Auch B304.de berichtete über die Zustände. Mit der Entsendung der Mitarbeiterin sollten sich die Situation verbessern. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt hierbei auf der Sammlung von Adressen von Müllsündern. Doch nicht nur die Bürger sind tragen zur Situation bei: Die für die Entleerung zuständige Firma Remondis sei mit den Leerungen sehr nachlässig gewesen, man musste komplette Leerungen einfordern. Inzwischen habe sich die Situation verbessert. 

Ein besonderes Augenmerk legt die Detektivin auf das Wochenende, da der Mülleinwurf für viel Lärm sorge. Da werde sich auch schon mal „auf die Lauer gelegt“. Mit Belehrungen und dem Melden von Kennzeichen habe sich die Situation stark verbessert. Ebenfalls zur Verbesserung der Situation habe das Aufstellen zusätzlicher Container beigetragen. 

Auch zu Zwischenfällen kam es: Eine Ärztin blockierte die Mitarbeiterin und bedrohte sie. Bei einem anderen Zwischenfall leerte jemand eine Klappkiste mit Papiermüll über den Kopf der Außendienstlerin aus. Doch der Großteil schätze die Arbeit wert und reagiert positiv auf die Anwesenheit. Die Motivation: eine saubere Gemeinde. „Ich machs ja auch für die Kinder: Mein Enkelsohn soll nicht durch den Müll spazieren“, so die Mitarbeiterin. 

Auch Florian Pöhlmann (CSU) sprach einen „Riesendank“ aus und nannte „noch mehr Außendienst“ überlegenswert. Er sei zwar kein Typ, der andere Leute anschwärzt, doch „asozial ist nicht derjenige der anschwärzt, sondern derjenige“, der seinen Unrat ablade. 

Zugenommen haben die Fehlwürfe, so der Leiter des Umweltamtes, Wolfgang Kuhn: „Wennes nicht besser wird, müssen wir uns was überlegen“. Zu bedenken sei, dass viele Personen gar nicht mit dem hiesigen System der Mülltrennung vertraut sind, gab Maria Wirnitzer (SPD) zu bedenken. Man sollte das System in anderen Sprachen erklären. Dem stimmte auch die Außendienstmitarbeiterin zu. Die Einwurfzeiten seien beispielsweise nur in Deutsch angegeben, viele sprächen das aber nicht gut. „‘Werktags‘ sagt vielen nichts“.