Jetzt ist es amtlich: Wie in der B304.de-Zeitung vorab berichtet, wird die Müllentsorgung in Vaterstetten ab dem kommenden Jahr deutlich teurer. Am finalen Beschluss der Erhöhung, und damit unserer Berichterstattung, haben sich jedoch Einzelheiten verändert. An dieser Stelle finden Sie den finalen Stand.
Nachdem der Landkreis Ebersberg die Gebühren für die Gemeinden erhöht, zieht Vaterstetten – wie viele andere Gemeinden auch – nach und erhöht die Preise der Müllentsorgung für ihre Bürger: 9 Prozent werden Restmüll-, 18 Prozent die Biotonne bereits ab dem kommenden Jahr mehr kosten, das hat der Vaterstettener Gemeinderat am Donnerstagabend so beschlossen. Im Vergleich zu anderen Orten im Landkreis kommen die Vaterstettener Bürger damit noch glimpflich davon: In Gemeinden wie Grafing, Anzing oder Zorneding wurden die Gebühren teils um mehr als 50 Prozent erhöht.
Dass die Steigerung so „moderat“ ausfällt, liege auch am guten Wirtschaften der Gemeinde, so Tobias Aschwer, Leiter des gemeindlichen Umweltamtes. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Entsorgung von Sperrmüll künftig – vermeintlich – kostenlos zu ermöglichen. Dafür hätten die Kosten in den Preis für die Abfalltonne integriert werden sollen – statt neun Prozent Erhöhung wären es dann – analog zur Biotonne – ebenfalls 18 Prozent gewesen. Davon erhoffte man sich unter anderem weniger Ablagerungen an Wertstoffinseln. Vaterstetten wäre die erste Kommune im Landkreis gewesen, in der die Entsorgung ohne Gebühren möglich gewesen wäre – in der Landeshauptstadt und einigen Städten und Gemeinden des Landkreises München ist dies hingegen üblich, darunter in Haar (kostenfrei für Haushalte) und Grasbrunn (bis 1 Kubikmeter).
Doch im Gemeinderat regten sich fraktionsübergreifend Zweifel an der Neuregelung: Unter anderem wurde befürchtet, Landkreisbürger aus anderen Gemeinden würden dann nach Vaterstetten fahren, um ihren Sperrmüll am Wertstoffhof zu entsorgen. So wäre der Personalaufwand nahezu identisch – denn die Ausweiskontrollen müssten verstärkt werden. Für das Verursacherprinzip sprachen sich Stefan Ruoff (Grüne) und Albert Wirth (CSU) aus. Auch Andreas Duscher, Mitarbeiter am Wertstoffhof, äußerte sich ähnlich: Er befürchtete, dass die Leistung „keinen Wert mehr“ habe, sollte man die Sperrmüllentsorgung kostenfrei ermöglichen.
Nach langen Diskussionen und einer Unterbrechung der Sitzung sprach man sich mit nur einer Gegenstimme (Manfred Vodermair, CSU) dafür aus, das alte System, in dem für Sperrmüll weiterhin Gebühren fällig werden, beizubehalten. Und damit für eine Erhöhung des Restmüllpreises von 9 statt 18 Prozent. Die neuen Gebühren gelten bereits ab dem Jahreswechsel. Im Laufe des Jahres soll zudem die bargeldlose Bezahlung der Entsorgung von Sperrmüll und Bauschutt am Wertstoffhof ermöglicht werden. Unverändert bleibt, dass weiterhin mindestens neun von 26 Restmüllmarken abgenommen werden müssen.
Die neuen Gebühren ab 2026 im Überblick
Restmülltonne (26 Leerungen, bei geringerer Abnahme entsprechend anteilig weniger): 9% teurer
60 Liter: 243,78€ (bislang 223,60€)
120 Liter: 487,56€ (bislang 447,20€)
Komposttonne: + 18,3% teurer
80 Liter: 94,64€ (bislang 80€)
120 Liter: 141,96€ (bislang 120€)
240 Liter: 283,93€ (bislang 240€)
Sperrmüll/Holz (unverändert)
Pro 1/8 Kubikmeter: 10€
