Wer in diesen Zeiten mit mir telefoniert, muss zweifelsohne davon ausgehen, dass bei mir eine gewaltige Schraube locker ist. Erst kürzlich ertappte ich mich selbst dabei, wie ich im Gespräch folgendes in den Raum zeterte: „Elvis, der Knisterfuchs bleibt drin!“ Sie fragen sich jetzt vermutlich, wer oder was ein Knisterfuchs ist und warum der Arme nicht raus darf. Genau wie mein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung.
Hach ist das schön, wenn ein Hund apportiert! Elvis findet auf unseren Streifzügen die schönsten Sachen, die er dann stolz wie Oskar nach Hause trägt: aufgeweichte Tennisbälle, zerfledderte Fäustlinge, Corona-Masken, leere Haribotüten … allerhand Ramsch, den ich dann mit gespitzten Lippen entsorge. Wenn dieser Hund jedoch auf Kommando apportieren soll, ist guter Rat teuer (Es wäre nicht der erste Ball, der nie wieder seinen Weg zurück gefunden hat). Um es für Elvis logischer zu machen, bin ich sehr kreativ bei der Namensgebung seiner Spielzeuge. Schließlich soll er ja auch verstehen, was er bringen soll. Also gibt es bei uns wahlweise den Knisterfuchs, den Dackel, den Kong oder den Manfred (ein niedliches Elch-Stofftier). Soweit, so gut. Denn peinlich wird es erst, wenn man für seine Entgleisungen Augenzeugen hat.
Wenn die Gassiroute nicht wunschgemäß so verläuft, wie Elvis das möchte, kommt es schon mal vor, dass er einfach stehenbleibt. Wie ein sturer Esel wird er erst spürbar langsamer, bis er dann die Fortbewegung gänzlich einstellt. Unbeirrt ziehen – schon erfolglos ausprobiert. Wenn Sie demnächst also eine Frau an der Straßenecke sehen, die laut „links zwo drei vier“ vor sich hin kommandiert, dann bin das ich bei einem kläglichen Motivationsversuch. Bei Biene Maja abgeschaut.
Kürzlich sahen wir im TV ein Experiment, das belegen soll, wie stark die Bindung des Hundes an seinen Halter ist. Man soll sich tot stellen, quasi „umfallen“ und reglos abwarten, was passiert. Im TV fingen die Hunde dann laut zu heulen und winseln an, stupsten das vermeintlich ohnmächtige Herrchen mit der Nase oder leckten ihnen das komplette Gesicht ab. Sie wissen schon, was kommt: Natürlich wollten wir auch die Bindung unseres Hundes zu uns testen. Ich mache es kurz: Eines sonnigen Tages ließ ich mich aus heiterem Himmel einfach schlapp ins Gras fallen. Elvis: keine Reaktion. Er hatte längst einen spannenden Reisigzweig entdeckt. Das Klirren meines brechenden Herzens, dass sich sonst bei jedem Wedeln zu einem großen Lappen weitet, war vermutlich bis zu den Nachbarn zu hören.
einem schlecht geht. Besonders schlecht geht es uns immer kurz vor dem Drucktermin dieses Magazins, denn dann sind wir regelmäßig fix und fertig mit den Nerven. Regelmäßig sitzen wir mit grüner Gesichtsfarbe am Küchentisch. Elvis beäugte uns mit mitleidigem Blick. Diejenigen, die jetzt mußmaßen, dass er Hund doch ein Quentchen Mitgefühl hat, muss ich leider enttäuschen. Wie immerum punkt 17 Uhr klingelt Elvis´ innerer Futter-Wecker – er hofft also schlichtweg nur, dass ich ihn noch füttere, bevor ich wieder mal umfalle. Übrigens, wie Sie sehen können, hat Elvis eine Tracht bekommen. Nein, keine Tracht Prügel! „Gschaftlhuber“ steht auf seinem neuen Wer in diesen Zeiten mit mir telefoniert, muss zweifelsohne davon ausgehen, dass bei mir eine gewaltige Schraube locker ist. Erst kürzlich ertappte ich mich selbst dabei, wie ich im Gespräch folgendes in den Raum zeterte: „Elvis, der Knisterfuchs bleibt drin!“ Sie fragen sich jetzt vermutlich, wer oder was ein Knisterfuchs ist und warum der Arme nicht raus darf. Genau wie mein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. Geschirr, und eine Leine „Pack mas“ gab es auch dazu. Ist natürlich viel zu chic, um es im Regen zu tragen, wird aber demnächst zum Maibaum ausgeführt.
Eigentlich müsste ich jetzt dringend auf die Toilette. Doch es geht nicht. Elvis schläft vor der Tür. Hoffentlich halte ich noch durch. Sie sehen, er hat mich gut im Griff.
Elvis auf Instagram: @neinelvisnein
Elvis wurde eingekleidet von: hundsammascho