Marina Viotti, die Diva der Olympischen Spiele in Haar

von b304

Der Kulturverein Haar lädt am Sonntag, 9. Februar um 19.30 Uhr zu seinem 3. Abokonzert in den Bürgersaal Haar ein, zu einem musikalischen „Cross over“ von besonderer Art: Die Opernsängerin Marina Viottti begleitete im Rahmen der Eröffnung der olympischen Spiele 2024 in Paris die Mitglieder des Metal – Quartetts „Gojira“, die von den Balkonen der Conciergerie spielten, bei ihrem revolutionären Lied Ah! Ca ira! auf einem fliegenden Boot und vollendete diesen denkwürdigen musikalischen Moment eindrucksvoll mit der „Habanera“ aus der Oper Carmen. Vor einer Öffentlichkeit von 2 Milliarden Menschen konnte sie damit zwei musikalische Milieus verbinden, die des Metal und der Oper, die kaum entgegengesetzter empfunden werden. War sie „in ihrem ersten Leben“ Metal-Sängerin, entschied sie sich mit 24 Jahren für einen Wechsel zur Oper. In der Interpretation des Mea culpa. Ah! Ca ira! ist sie mit ihrer doppelten Identität und als Brückenbauerin großartig in Erscheinung getreten. Marina Viotti wurde während ihrer Solokarriere von der Opéra de Lausanne, den Opernhäusern Zürich und München sowie dem Luzerner Theater engagiert. 2022 erhielt sie den „Prix suisse de musique et Victoire de la musique“.Ihre Aufführung bei den Olympischen Spielen mit der Gruppe Gojira wurde 2024 nominiert für die Grammy Awards, dessen Verleihung nun im Februar stattfinden wird. Aktuell singt sie an den Opern in Paris und Barcelona.

Diesen Konzertabend gestaltet Marina Viotti, die sicher eine der vielseitigsten Mezzosopranistinnen der Gegenwart ist, mit dem international gefeierten, klassischen Gitarristen Gabriel Bianco und dem jungen Cello-Talent Leonard Disselhorst, Mitglied des innovativen und brillanten Vision String Quartetts. War schon die Zusammenarbeit mit Gabriel Bianco, mit dem Marina Viotti 2023 ihr erstes Album aufgenommen und seitdem äußerst erfolgreich Konzerte gegeben hat, sehr außergewöhnlich, so betreten die Drei seit 2024 als Trio erneut Neuland, lösen eine unglaubliche Faszination aus und begeistern das Publikum, denn die drei Instrumente Stimme, Gitarre und Cello, präsentiert von drei Ausnahmetalenten, harmonieren in  wundervoller Weise mit einem facettenreichen Gesamtklang und unglaublicher Strahlkraft. Bei dem Recital „Ici, ailleurs ou autre part“ (Hier und dort und anderswo) bilden Werke von Heitor Villa-Lobos, Jules Massenet, Pauline Viardot, Pjotr Tschaikowki, Svante Henryson, Kurt Weill,  traditioneller arabischer Volksmusik , Toru Takemitsu, Marina Viotti, Gioacchino Rossini und Xavier de Montsalvatgeein kontrast- und farbenreiches Programm, dessen authentische Präsentation zutiefst berührt. 

Gabriel Bianco, demonstriert auf beeindruckende Weise, dass die Gitarre in der klassischen Musik völlig zu Unrecht häufig nur Zaungast ist. Mithilfe von sechs Saiten schafft er ein kleines Orchester (Deutschlandfunk). Er beherrscht eine wunderbare Differenzierung zwischen akkordischer Begleitung und gesanglichen Melodielinien und demonstriert den großen Reichtum an Nuancen, die er seinem Instrument mit äußerster technischer Brillanz entlockt.

Als Preisträger zahlreicher internationaler Wettbeerbe gab er Konzerte.in der Tchaikovsky Hall in Moskau, im Central Conservatory in Beijing u.a.Seit Oktober 2024 hat er eine Professur im Fach klassischer Gitarre an der nationalen Musikhochschule für Musik und Tanz in Paris und führt seine rege internationale Konzerttätigkeit fort. 

Leonard Disselhorst absolvierte ein Frühstudium am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) an der Musikhochschule Hannover und setzte sein Studiumbei Prof. Martin Ostertag an der Hochschule für Musik Karlsruhe und an der Universität der Künste Berlin fort. Mit dem von ihm in 2012 mitbegründeten Vision string Quartett studiert er beim Artemis Quartett in Berlin und bei Günter Pichler an der Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid. Das einzigartige Ensemble spielt nicht nur Werke der konventionellen, klassischen Literatur sondern auch stilübergreifende Eigenkompositionen und Arrangements. Das breite Band an Spieltechniken, komplexen Rhythmen, Harmonien, Improvisationen und Klangfarben, das hierbei, sorgt dafür, dass das vision string quartett gerade auch die klassische Musik sehr vielseitig interpretiert. Leonard gibt sowohl als Solist als auch als Kammermusikpartner regelmäßig Konzerte im In- und Ausland und ist regelmäßiger Gast bei zahlreichen Festivals wie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem PODIUM Festivalu.a. Er ist vielfacher 1. Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe sowie Gewinner des renommierten Concours de Genève. 

Sein ungemein vitales wie tiefgehendes Spiel ist „plastisch und elektrisierend und von einer Lässigkeit, die sich nicht lernen lässt“ (der Tagesspiegel), und gibt der bereits magischen Verbindung von Viottis Stimme und Biancos Gitarrenspiel eine noch tiefere Dimension.

Karten zu 25 €, ermäßigt 12 € gibt es unter www.kulturverein-haar.de  sowie im Vorverkauf bei Schreibwaren Willerer und der Jagdfeld-Apotheke.