Überall sind derzeit die Maibaumdiebe sehr aktiv. Ihre Diebstahl-Versuche sind jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt. Besonders begehrt scheint in diesem Jahr der Ottendichler Maibaum zu sein – bisher haben sich aber alle Diebe an der scharfen Wache die Zähne ausgebissen.
Erst in der vergangenen Nacht, von Dienstag auf Mittwoch, stürmten ca. 35 Burschen aus Garching das Ottendichler Maibaumzelt, mussten aber unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. „Generalprobe“ nannten sie es auf ihren eigenen Social-Media-Seiten. Ottendichl ist bereits gespannt, was folgt.
Genauso wie den Garchingern ging es in den letzten Tagen bereits den Mannschaften aus Vaterstetten/Baldham sowie Weißenfeld. Der Ottendichler Maibaum ist einfach sehr gut bewacht. “Eine Lücke im Wachplan in der ersten Woche wurde kurzerhand von ein paar „Maibaum-Muttis“, wie sie sich
selbst nennen, geschlossen: Man holte Campingbetten und Schlafsäcke für die Kinder, die unter der Aufsicht des Damenkränzchens unter dem Maibaum übernachten durften. Auch in dieser Nacht kamen „Späher“ in das Zelt und zogen wieder ab”, ließen die Wachen aus Ottendichl verlauten.
Der Ottendichler Baum wurde am 1.4.2023 bei weiß-blauen bayerischen Himmel vom Wolfersberger Wald nach Ottendichl heimgebracht. Mit Begleitung einer Abordnung von gut 25 Musikanten des Truderinger Musikvereins, die anschließend im Festzelt bis zum frühen Abend für beste Feststimmung sorgten, und einem Spalier der Ottendichler Bürger sowie vielen Gästen zog zum ersten Mal der Ottendichler Jungbauer Vitus Fritzmeier den 28 m langen Baum mit einer Abordnung der Haarer Feuerwehr sowie dem Maibaumausschuss in das Festzelt. Hier wird er seitdem bearbeitet und bewacht, um ihn von der Waldfichte in einen schönen, bayerischen Maibaum zu verwandeln. Man freute sich beim Einholen sehr über das schöne Wetter, zumal seit Tagen Regen angesagt war.
„Den Himmel haben wir dem Rudi zu verdanken“, so Ciraci und Fuchs, zwei Mitglieder des Ottendichler Maibaumausschusses sowie zugleich ein Verwandter und ein Freund des 2021 verstorbenen Rudi Hanika, dem der diesjährige Maibaum gewidmet wurde. Sie zeigten sich sichtlich gerührt, als sie neben
dem Gedenkschild für den Verstorbenen am Baum hermarschierten. Hanika war langjähriger Richtmeister beim Ottendichler Maibaum und spielte beim Einholen sowie Herrichten der ersten acht Maibäume eine tragende Rolle. Die Familie Hanika übernahm spontan an diesem Tag als Ersatz für eine wegen Corona ausgefallenen größeren Beerdigung das Mittagessen für die ganze Festgesellschaft.
Das Wetterglück setzte sich beim Fischessen am Karfreitag im Vereinsgarten fort. Da auch hier der angesagte Regen ausblieb, kamen weit mehr Gäste als erwartet, so dass der Fischgrill nach ca. 1 Stunde ausverkauft war.
Das Maibaumprogramm in Ottendichl läuft weiter. Das komplette Programm kann auf www.maibaum-ottendichl.de eingesehen werden. Ein Highlight im Programm findet kommenden Samstag, 15. April, um 20 Uhr im Festzelt statt, Karten sind noch verfügbar: Der bayerische Kabarettist Michael Dietmayr, bekannt aus der Fernsehserie des BR „Dahoam ist dahoam“ sowie der Band „3 Männer nur mit Gitarre“ gibt sich im Festzelt die Ehre. Für das leibliche Wohl ist vorher, nachher sowie in der Pause natürlich bestens mit Grillwürstel gesorgt. Am Tag danach, Sonntag 16. April, wird um 10.30 Uhr eine Zeltmesse mit anschließender Fahrrad- und Motorradsegnung gefeiert.