Lösungskonzepte des Arbeitskreis Verkehr

von Catrin Guntersdorfer

Nachdem einige Politiker in Vaterstetten das Einrichten einer so genannten Fahrradstraße in der Gemeinde gefordert hatten, hat der Arbeitskreis Verkehr ein Lösungskonzepte hierzu entwickelt. Der Arbeitskreis Verkehr in Vaterstetten besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich seit Jahren mit dem Themenkreis „innerörtlicher Verkehr“ beschäftigen und Projekte entwickeln, um den Radverkehr in der Gemeinde attraktiver zu machen und zu fördern. Jetzt haben sie ein Radstraßenkonzept erarbeitet, das in den nächsten Wochen den einzelnen Fraktionen vorgestellt werden soll. Man liest zunächst etwas ratlos: Fahrradstraßen ? Unsere Straßen sind doch auch für Radfahrer da! Sie teilen sich die Straßen mit dem Autoverkehr, nicht immer ungefährlich, denn der Radfahrer ist in diesem Verkehrsfluss immer der Schwächere.
Also nutzt man Radwege. Die gibt es meist neben den Autostraßen, aber gerade die Radwege werden auch enger und mehr genutzt : von Fußgängern, Radfahrern mit Pedelecs (bis 20km/h schnell) oder S-Pedelecs (max. bis 45/km), und ab Mitte 2019 kommen die Elektrotretroller (E-Scooter) hinzu.
“Da müssen also mehr, breitere und sichere Radwege her!”, fordert nicht nur der Arbeitskreis Verkehr in Vaterstetten.
Und das soll z.B. eine Fahrradstraße sein. “Da haben Radfahrer Vorrang, dürfen nebeneinander fahren und Autofahrer müssen sich auf die Geschwindigkeit der Radler einstellen!”, erklärt Udo Ricke vom Arbeitskreis. “Es reicht natürlich nicht, in unserer Gemeinde eine Fahrradstraße einzurichten, wie es einige Lokalpolitiker anregen, das wäre dann wirklich der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein!” Wenn schon Radschnellwege oder Radstraßen, dann solle es doch ein Radstraßennetz werden, eine Radinfrastruktur, die die zentralen und wichtigen Ziele in der Gemeinde erreicht : Einkaufen, Gemeindeverwaltung,
Schulen, Sportanlagen, Arbeitsplätze, Friedhöfe.
“Das Rad soll doch die Alternative zum Auto sein, Straßen entlasten und die Luftqualität verbessern!”, so Ricke.
Viele Kommunen sind mit ähnlichen Konzepten schon in der Umsetzungsphase. In Holland, Schweden und im Ruhrgebiet sind Radstraßen längst vorhanden. München hat begonnen und “Vaterstetten könnte problemlos mit der ersten Radstraße beginnen, die den Bereich Beethoven-, Finkenstr. Johann-Sebastian-Bachstr. erfaßt.” So würden gleich mehrere wichtige Anfahrtspunkte erreicht werden. Vier weitere Radstraßen werden diskutiert.
“Auch bis zum Finanzministerium ist die Bedeutung des Radverkehrs „ schon durchgedrungen“. Die private Nutzung eines Dienstfahrrades, das der Arbeitgeber zur Verfügung stellt, ist für den Nutzer steuerfrei, also kein geldwerter Vorteil. Wenn das
für den Radverkehr nicht hoffen lässt”, freut sich Ricke.
Der Arbeitskreis Verkehr trifft sich jeden Monat am dritten Montag um 19:30 Uhr in den Räumen des Wasserverbandes Baldham in der Brunnenstraße 18. Teilnehmer sind jederzeit herzlich Willkommen.

So könnte das Radstraßennetz für Vaterstetten und Baldham aussehen. (Foto: AK Verkehr)