Ob direkt oder indirekt: Die infolge des Krieges in der Ukraine immens gestiegenen Kosten für Energie und Treibstoff bekommen wir alle zu spüren. Ganz besonders hart betroffen sind die Verkehrsunternehmen, die den öffentlichen Personennahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger des
Landkreises sicherstellen. Viele sind in ihrer Existenz bedroht; ein erstes Unternehmen im MVV-Raum musste bereits Insolvenz anmelden. Der Kreistag des Landkreises München hat sich daher in seiner Sitzung am 25. Juli einstimmig dafür ausgesprochen, den Verkehrsunternehmen mit einer außervertraglichen Sonderzahlung unter die Arme zu greifen und so den Betrieb des Regionalbussystems weiterhin sicherzustellen. Auch die sieben weiteren MVV-Landkreise planen ein ähnliches Vorgehen bzw. haben dies beschlossen. Die Höhe der Unterstützung errechnet sich anhand eines Index, der die Durchschnittswerte des Jahres 2021 den aktuellen monatlichen Energiekosten
gegenüberstellt. Die Sonderzahlungen erfolgen rückwirkend für den Monat März und dann quartalsweise im Nachgang zunächst bis längstens April 2023. Für den Monat März zahlt der Landkreis den Busunternehmen einen Betrag von rund 660.000 Euro, bis Ende des Jahrs rechnet man mit einer Summe von insgesamt rund 6,6 Mio. Euro. Der Löwenanteil dieser Mehrkosten würde jedoch ohnehin vom Landkreis München getragen, denn die Verkehrsunternehmen haben im Rahmen der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen die Möglichkeit, treibstoffbedingte Mehrkosten bis zu einer gewissen Höhe nachträglich zu veranschlagen. Bei den jetzt gewährten Zahlungen handelt es sich daher zu einem überwiegenden Teil um eine zeitliche Vorwegnahme der Verrechnung, um Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken und Insolvenzen zu vermeiden. „Den Verantwortlichen im Landkreis München ist bewusst, wie sehr insbesondere mittelständische Unternehmen von den Kostensteigerungen im Energiesektor betroffen sind. Bei den Verkehrsbetrieben stehen dabei aber nicht nur einzelne Existenzen, sondern auch die Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs für die Bürgerinnen und Bürger überhaupt auf dem Spiel. Das Geld ist daher doppelt gut investiert“, so Landrat Christoph Göbel.
Quelle: elmar gubisch / adobestock