Sabrina und Volkmar Lins aus Neukeferloh sind das 200. Paar, das Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) getraut hat. „Bei 200 Trauungen hat man natürlich schon einiges erlebt. Spaß macht dabei jede, weil es schon etwas ganz Besonderes ist, wenn man zwei Menschen an diesem sehr besonderen Tag begleiten darf“, sagt Korneder gegenüber B304.de. Für ihn sei immer noch jede Trauung ein Highlight. Hier sein ganz persönlicher Rückblick.
„Wir versuchen, bei allen Trauungen so weit wie möglich auf die Wünsche der Brautleute einzugehen, sei es bei richtig großen Gesellschaften mit Fahnenabordnungen und anschließendem Umtrunk auf der Rathauswiese (Böllerschützen waren auch schon dabei) oder bei der geheimen Trauung zu zweit, bei der das Brautpaar an einem Freitagnachmittag durch den Hintereingang ins Rathaus gekommen ist und von der bis heute noch niemand etwas weiß.
Biker-Hochzeit mit Harleys
Meine erste Trauung hatte ich am 10. Mai 2008, also an meinem 10. Arbeitstag als Bürgermeister. Eine der damaligen Gemeinderatskandidatinnen hat mit ihrer Hochzeit extra gewartet, damit ich sie trauen durfte. Außergewöhnlich war eine „Biker-Hochzeit“ mit einer Reihe von Harleys vor dem Rathaus und den Brautleuten sowie den Gästen in Ledermontur.
Erste gleichgeschlechtliche Ehe im Großraum München
Eine besondere Anfrage wegen eines Trauungstermins hat mich im August 2017 in unserem Urlaub in Ägypten erreicht. Bei 40 Grad habe ich eine Mail gelesen, bei der zwei Frauen vorsichtig angefragt haben, ob ich mir vorstellen könnte, eine gleichgeschlechtliche Trauung durchzuführen. Natürlich habe ich sofort zugesagt. Der Trauungstermin war am Montag, den 2. Oktober 2017, also am ersten Tag, an dem gleichgeschlechtliche Partner/innen sich nicht nur eine Lebenspartnerschaft eintragen lassen, sondern regulär heiraten konnten. Meines Wissens waren wir damit die erste Gemeinde mit einer gleichgeschlechtlichen Trauung im Großraum München (vor der Landeshauptstadt und den übrigen Landkreisgemeinden).
Termin verpasst
Und dann waren da natürlich noch die Trauungen einiger Mitarbeiter:innen und Gemeinderatskolleg:innen, wobei ich die von Thomas und Steffi Unterbichler falsch im Kalender stehen hatte – statt 10 Uhr eine Stunde später. Obwohl ich extra früh ins Rathaus gehen wollte und schon fertig war, kam dann der Anruf, wo ich denn bleibe. Das Brautpaar und die Hochzeitsgesellschaft warteten bereits vor dem Rathaus.“
Die 200. Hochzeit am 18. Juni war natürlich nicht die letzte Trauung von Bürgermeister Klaus Korneder. Weitere Anekdoten werden also folgen.