Kommunaler Klimaschutz

von b304

Vertreterinnen und Vertreter aus vierzehn Gemeinden kamen kürzlich beim bereits 7. Netzwerktreffen zum Thema “Kommunaler Klimaschutz: Neue Fördermöglichkeiten und Monitoring” in der Gemeinde Grasbrunn zusammen. Mit den seit Beginn des Netzwerks bereits umgesetzten und derzeit in Umsetzung befindlichen Maßnahmen in den teilnehmenden Kommunen konnten schon 50 Prozent der Ziele zur Verminderung der Treibhausgasemissionen realisiert werden. Im Mittelpunkt dieses Treffens standen allerdings weniger die bereits erzielten Fortschritte, sondern die Möglichkeiten für Kommunen, den systematischen Klimaschutz in den eigenen Gemeinden noch einmal zu vertiefen. “Ein fruchtbarer Austausch mit anderen Gemeinden”, so bezeichnete Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder das Treffen des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Ebersberg-München. Den Auftakt bei den Fachvorträgen machte dabei Dominikus Bücker vom Institut für nachhaltige Energieversorgung Rosenheim (INEV), der das neue integrierte Vorreiterkonzept klimaneutrale Kommune vorstellte. Mit diesem hat die Bundesregierung ein ambitioniertes Programm für Kommunen entwickelt, die bereits bei Klimaschutz viel bewegt haben und sich nun noch einmal drastisch verbessern wollen. Ziel des Vorreiterkonzepts ist nämlich nichts weniger als die territoriale Klimaneutralität im Jahr 2040. Das heißt, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Treibhausgasemissionen im gesamten Gemeindegebiet in Privathaushalten, der Wirtschaft, der kommunalen Verwaltung und dem Verkehr auf null reduziert werden müssen. Kompensationen sieht das neue Konzept nicht vor.

(Foto: Gemeinde Grasbrunn)

Um solche Ziele überhaupt erreichen zu können, müssen Gemeinden erst einmal wissen, wo die technischen Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien in ihren eigenen Gemeindegebieten liegen. An dieser Stelle unterstützt der Digitale Energienutzungsplan, den die Energieagentur Ebersberg-München gemeinsam mit dem Dienstleister Eniano entwickelt hat. Dieses Tool, das den Gemeinden eine erste Übersicht darüber bietet, welche Entwicklungschancen sich den Gemeinden in der Energieversorgung noch bieten, wurde von Susanne Hillbrand von der Energieagentur vorgestellt. Bevor es anschließend in den Austausch der Gemeinden untereinander ging, erläuterte Ruth Jürgensen, ebenfalls Mitarbeiterin der Energieagentur Ebersberg-München, wie sich mit dem European Energy Award (eea) die Klimaschutz- und Energiewende-Maßnahmen in den Gemeinden evaluieren und bewerten lassen. Das Tool wird bereits in beiden Landkreisen Ebersberg und München eingesetzt und stößt auch bei den Gemeinden des Netzwerks auf spürbares Interesse. Das nächste Netzwerk-Treffen ist für September anberaumt. Im Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Ebersberg-München haben sich die Kommunen Anzing, Baierbrunn, Feldkirchen, Grafing, Gräfelfing, Grasbrunn, Haar, Kirchheim, Kirchseeon, Neubiberg, Neuried, Poing, Schäftlarn und Zorneding zusammengetan, um mit Unterstützung durch die Energieagentur Ebersberg-München sowie durch das Institut für nachhaltige Energieversorgung in Rosenheim in drei Jahren Netzwerkarbeit ihre Erfahrungen auszutauschen und durch die Umsetzung von Maßnahmen signifikant Energie- und Treibhausgase einzusparen.