Kommt BMW nach Haar?

von edithreithmann

Eigentlich wollte sich der Autokonzern bis 5. Dezember entscheiden. Sicher ist, dass BMW ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für autonomes Fahren im Großraum München eröffnen möchte. Die Nähe zur Zentrale spielt dabei auch eine Rolle. Ob Haar den Zuschlag erhält, das wird wohl erst vor Weihnachten feststehen.

Es soll eine langfristige Entscheidung sein, denn im neuen BMW-Werk für “autonomes Fahren” werden die bisher an verschiedenen Standorten arbeitenden Ingenieure und IT-Spezialisten zusammengeführt. Die Rede ist im Moment von 1.000 Mitarbeiter, die aber auf 2.000 erweitert werden sollen. Nach Medienberichten standen drei Standorte zur engeren Wahl. Einer davon, Aschheim, sei wohl weggefallen. Jetzt soll angeblich zwischen Unterschleißheim und Haar entschieden werden. Auf Anfrage von B304 meldete Pressesprecher Manfred Poschenrieder “Wir können bestätigen, dass wir im Großraum München einen Campus für autonomes Fahren errichten wollen, eine Entscheidung über einen finalen Standort haben wir noch nicht getroffen”.

Zur Diskussion steht in Haar die “Finckwiese”, die bereits von der Dibag Industriebau AG erworben wurde. Sie würde auch im Auftrag für BMW bauen und hat sich um das Projekt beworben. Das 15 Hektar große Grundstück liegt direkt an der B304 (Wasserburger Landstraße) und wird gerne als “Filetstück der Gemeinde Haar” bezeichnet. Ist es doch eine auffallende Fläche, direkt am Ortseingang und äußerst verkehrsgünstig gelegen.

Aber jetzt heißt es erst einmal abwarten. Die Zeit drängt zwar, da BMW einen ehrgeizigen Zeitplan vorgelegt hat. Schließlich soll 2021 unter dem Projekttitel “Inext” ein selbstfahrendes Auto entwickelt sein. Und seit 2011 fahren erfahrene Versuchsfahrer hochautomatisierte Versuchsfahrzeuge auf der BAB9, vorwiegend zwischen Garching und Flughafen. Aber keine Angst, “hoch- und vollautomatisierte Prototypen werden ausschließlich von erfahrenen BMW Entwicklern gefahren, die analog langjähriger Erprobungen auf Autobahnen jederzeit eingreifen können und über zusätzliche Kontrollinformationen verfügen. Zusätzlich sind die Fahrzeuge als „BMW Personal Co-Pilot“ Prototypen gekennzeichnet”, so Poschenrieder, der für die Öffentlichkeitsarbeit Autonomes Fahren bei BMW zuständig ist.